FPÖ-Frage spaltet Partei

Kickl-Wahlsieg – wie geht es jetzt in der ÖVP weiter?

In Salzburg, wo die ÖVP mit den Blauen koaliert, schaffte Spitzenkandidatin Karoline Edtstadler haarscharf Platz 1. Kommt auch im Bund Schwarz-Blau?

Newsdesk Heute
Kickl-Wahlsieg – wie geht es jetzt in der ÖVP weiter?
ÖVP-Chef Karl Nehammer wirft Karoline Edtstadler aus seinem Team. (Archivbild)
Helmut Graf

Wie mit der unter Herbert Kickl noch weiter nach rechts gerückten FPÖ umgehen? Darüber gab es schon vor der Wahl innerhalb der Volkspartei große Meinungsverschiedenheiten. Ähnlich war es Johanna Mikl-Leitner nach der Landtagswahl in Niederösterreich 2023 gegangen. Sie ging erst mit Udo Landbauer in eine Landesregierung, nachdem Gespräche mit der SPÖ gescheitert waren. Später tat es ihr der noch FPÖ-kritischere Wilfried Haslauer in Salzburg gleich, womit er selbst bürgerliche Beobachter stark überraschte.

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    Enttäuschte Gesichter bei der VP-Spitze in der Wiener Lichtenfelsgasse
    Enttäuschte Gesichter bei der VP-Spitze in der Wiener Lichtenfelsgasse
    Sabine Hertel

    Vor der Nationalratswahl zeigte sich in der K-Frage ein geeinteres Bild. Jedwede Zusammenarbeit mit Herbert Kickl wurde konsequent ausgeschlossen, wobei es auch grundsätzlich "vernünftige" Kräfte in der FPÖ geben würde, gestand selbst Karl Nehammer ein. Einzig die aufs Abstellgleis verfrachtete Laura Sachslehner sprach sich offen für Herbert Kickl aus.

    Türkise Uneinigkeit

    Mit dem heutigen Wahlergebnis geraten einige türkise (bzw. schwarze) Granden wieder ins Wanken. Soll man mit der in vielen Bereichen deckungsgleichen FPÖ eine Koalition verhandeln? Oder den deutlich schweren Weg mit linken Parteien gehen? Verfassungsministerin Karoline Edtstadler schaffte in Salzburg entgegen dem Bundestrend Platz 1 – kommt die türkis-blaue Salzburg-Koalition auch in Wien?

    Kanzler Nehammer begießt Niederlage bei ÖVP-Wahlparty mit Bier

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      Kühles Bier (Stiegl Hell) für den Kanzler nach der eiskalten Abfuhr der ÖVP an der Wahlurne.
      Kühles Bier (Stiegl Hell) für den Kanzler nach der eiskalten Abfuhr der ÖVP an der Wahlurne.
      Sabine Hertel

      Edtstadler konnte in ihrer Heimat den ersten Platz haarscharf verteidigen.

      Aus für Ministerin

      Edtstadler verbrachte den Wahlabend auch in ihrer Heimat an der Salzach, wird nicht in die Parteizentrale in der Wiener Lichtenfelsgasse reisen.

      Ihr soll auch relativ unmissverständlich klargemacht worden sein, dass sie in einer nächsten Regierung kein Ministeramt mehr zu erwarten habe. Schielt Edtstadler jetzt auf das Parlamentspräsidium?

      Auf den Punkt gebracht

      • In der ÖVP herrscht Uneinigkeit über eine mögliche Koalition mit der FPÖ nach dem Wahlsieg von Herbert Kickl
      • Während Verfassungsministerin Karoline Edtstadler sich offen für Gespräche mit der FPÖ zeigt, widerspricht dies der Linie von Kanzler Karl Nehammer und könnte zu weiteren Spannungen innerhalb der Partei führen
      red
      Akt.