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Kenias Viehzüchter setzen auf Kamele statt Rinder

Durch den Klimawandels wird Kenias Norden immer wieder von Dürren heimgesucht. Deshalb steigen Viehzüchter dort von Rindern auf Kamele um.

Heute Redaktion
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Knapp 2,9 Millionen Kamele gab es laut Zahlen der UNO-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) 2014 im Norden Kenias. Im Jahr 2000 waren es erst knapp 700.000 Tiere.

Durch den Klimawandel wurde der landwirtschaftlich geprägte Norden des afrikanischen Landes immer wieder von Dürren heimgesucht. Wasser und Weideland werden immer knapper. Die Rinder, die das Hauptstandbein der dort seit Jahrhunderten traditionellen Viehwirtschaft sind, verenden immer wieder am Trinkwassermangel.

Deshalb haben immer mehr Viehzüchter dort inzwischen von der Rinder- auf die Kamelzucht umgesattelt. Kamele kommen von Natur aus besser mit trockenen Bedingungen zurecht.

Stämme ändern Lebensweise

"Die Menschen haben den Nutzen der Kamele erkannt", sagt Davis Ikiror von der Schweizer Hilfsorganisation Tierärzte ohne Grenzen (VSF). Immer mehr der dort ansässigen Stämme steigen von Rinder- und Ziegenzucht auf die genügsamen Wüstentiere um. Der Handel boomt.

Doch es reicht noch nicht. Wegen der anhaltenden Dürre sind dieses Jahr laut UNO-Angaben rund 2,6 Millionen Menschen von insgesamt etwa 45 Millionen Einwohnern in Kenia auf Lebensmittelhilfen angewiesen. (hos)