Caritas-Projekt "STAR*K"

"Keine Scheu" – Projekt hilft gegen Gewalt an Frauen

Das Projekt STAR*K der Caritas bildet Jugendliche zu Peers gegen Gewalt an Frauen aus. Ester A. hat das Projekt absolviert, hält jetzt Workshops.

Nicole Oirer
"Keine Scheu" – Projekt hilft gegen Gewalt an Frauen
Die 21-Jährige Ester A. ist als ausgebildete Peer der Caritas nun auch in Schulen unterwegs.
Denise Auer

"Ich hab ein Plakat in der Hauptbibliothek gesehen, das hat mich irgendwie gleich angesprochen", erzählt Ester A. im Gespräch mit "Heute". Die 21-Jährige hat vergangen Sommer das Caritas-Projekt "STAR*K" absolviert, setzt sich nun gegen Gewalt an Frauen ein.

Zwei Workshop-Wochenenden für Peers

"Ich hab mich schon immer sehr für das Thema interessiert. Nachdem ich auch fünf Schwestern habe, ist das irgendwie in meiner DNA festgelegt", lacht Ester. Sie war von dem Angebot von STAR*K sofort überzeugt.

Bis zu zehn Jugendliche werden jedes Jahr als Peer ausgebildet. An zwei Wochenenden setzten sie sich intensiv mit dem Thema auseinander. Sie werden dabei in Workshops, Vorträgen und Exkursionen von Experten begleitet.

Abschlussprojekt soll öffentlichen Raum sicherer machen

Ester blickt gern auf diese Zeit zurück. "Es gab ganz viele Übungen und Challenges. Mir hat es geholfen, auch neue Konzepte zu lernen. Außerdem hatten wir Gelegenheit, etwa das Gewaltschutzzentrum zu besuchen oder mit Sexualpädagogen zu sprechen", erzählt sie.

Auch mit den anderen aus ihrer Kleingruppe ist sie noch immer in Kontakt. Es entstand intensiver Diskurs, Ester konnte "definitiv neues lernen". Als Abschlussprojekte haben sie und andere Teilnehmer noch Flyer und Plakate entworfen. Eines dieser Plakate soll vor allem Männern zeigen, was sie beitragen können, um den öffentlichen Raum für Frauen sicherer zu machen.

Leitet Workshops in Schulen

Ester hat sehr vom Projekt profitiert und versucht davon auch noch so viel wie möglich im eigenen Leben umzusetzen. Erst im März hat sie noch einen Kurzlehrgang gemacht. Als selbstständige Webdesignerin arbeitet sie besonders gerne mit von Frauen geführten Unternehmen zusammen. Und auch der Freundeskreis braucht immer noch viel Aufklärung.

Gewalt gegen Frauen
In Österreich ist etwa jede dritte Frau im Alter von 15 oder älter von körperlicher und/oder sexueller Gewalt betroffen. Jede fünfte, in einer Beziehung lebende Frau wird von ihrem Ehemann oder Lebensgefährten misshandelt.
2023 gab es 26 mutmaßliche Femizide und 51 Mordversuche beziehungsweise Fälle von schwerer Gewalt. Im Jahr 2024 waren es bereits neun Femizide (Stand: Anfang Juni 2024).
Bei akuter Bedrohung hilft die Polizei unter 133. Weitere Hilfe gibt es bei der Frauenhelpline unter 0800/222 555, bei den Autonomen Frauenhäusern unter 01/5440820 oder den Gewaltschutzzentren unter 01/5153288.

Natürlich ist Ester auch noch immer sehr engagiert bei der Caritas. Im Zuge der "16 Tage gegen Gewalt an Frauen" hat sie einen Workshop gehalten. Demnächst wird sie auch in Schulen gehen. "Ich habe keine Scheu darüber zu sprechen. Das Projekt hat mir dazu den Mut und das Selbstbewusstsein gegeben, da einen ganz offenen Diskurs zu führen. (...) Es ist spannend zu sehen, was es in den Teilnehmern auslöst. Aber ich finde es wichtig. Am meisten bewegt sich bei einem Thema, wenn es eben nicht leicht ist", ist sie sich sicher.

Geleitet und strukturiert mit Thema auseinandersetzen

Den Kurs würde sie generell allen empfehlen, besonders aber Männern und männlich gelesenen Personen. Denn die Workshops bieten eine Möglichkeit, sich geleitet und gut strukturiert mit einem Thema zu beschäftigen. "Klar kann ich auch im Internet recherchieren, aber das bietet so viele ungefilterte Informationen, das kann schnell überfordernd sein", weiß sie.

Caritas-Projekt STAR*K
Das Caritas-Projekt STAR*K bildet Jugendliche in einem 4-tägigen Training zu Peers gegen Gewalt an Frauen aus. Das Projekt richtet sich an junge Frauen und Männer zwischen 15 und 25 Jahren, insbesondere auch jene mit Flucht- und Migrationshintergrund. Die Teilnahme ist kostenlos, die Plätze begrenzt. Alle Infos und Anmeldung unter caritas-wien.at/stark

Die Bilder des Tages

1/65
Gehe zur Galerie
    <strong>22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar</strong>. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. <a data-li-document-ref="120078758" href="https://www.heute.at/s/einwegpfand-kommt-das-wird-ab-jaenner-neu-bei-spar-120078758">170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.</a>
    22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. 170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.
    SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger
    no
    Akt.