Im Schweizer Kanton Freiburg wollte sich eine neu zugezogene Frau in einer Arztpraxis einschreiben. Doch ihre Anmeldung wurde abgelehnt. Der Grund: Sie ist nicht gegen Covid-19 geimpft.
Die Frau zeigt sich gegenüber den "Freiburger Nachrichten" empört. "Ich werde also aufgrund meines Impfstatus diskriminiert und medizinische Leistungen werden mir verweigert. Unglaublich, unverschämt und inakzeptabel! Diese Vorgehensweise geht total gegen mein Rechtsempfinden", schreibt sie.
Zur selben Zeit wandte sie sich mit ihrer Beschwerde an das Kantonsarztamt. Dort erhielt sie jedoch wenig Rückhalt: Ärztinnen und Ärzten stehe es grundsätzlich frei, neue Patienten abzulehnen, solange es sich nicht um einen medizinischen Notfall handle. Angesichts des Hausärztemangels seien solche Entscheidungen nicht ungewöhnlich.
Auch die Arztpraxis begründet ihre Vorgehensweise gegenüber den "Freiburger Nachrichten" mit der Notwendigkeit, aufgrund der hohen Nachfrage sorgfältig zu selektionieren. Es sei ihnen besonders wichtig, dass die Ärzteschaft und die Patienten gut zueinander passen. Und die Erfahrung habe gezeigt, dass Patienten, die stark der "alternativen Schiene" folgen, häufig nach kurzer Zeit wieder die Praxis wechseln. Um das also zu vermeiden, setze die Praxis auf eine gezielte Auswahl, zu der bisher auch Fragen zum Impfstatus gehörten.
Anschließend betonte die Praxisleitung, dass der Anmelde-Fragebogen nach dem Vorfall angepasst worden sei. Es gehe nicht darum, Menschen zu diskriminieren. Auch langjährige Patientinnen und Patienten, die sich gegen eine Covid-Impfung entschieden haben, würden weiterhin behandelt werden.