Extremer Fachkräftemangel!
Keine Bedienungen mehr – jetzt servieren Roboter
Im italienischen Tourismusgewerbe fehlen mindestens 50.000 Angestellte. Weil er kein Personal findet, hat ein Wirt nun zwei Roboter angestellt.
Noch nie gab es in Österreich so viele offene Stellen: Rund 124.000 Jobs sind derzeit unbesetzt. Doch nicht nur bei uns kämpfen immer mehr Betriebe gegen den Fachkräftemangel. Auch in Italien ist die Lage angespannt – besonders im Gastgewerbe. Ein Restaurantbesitzer in der Küstenstadt Sorrent am Golf von Neapel greift nun zu drastischen Maßnahmen.
Hierzulande will Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) in den kommenden Jahren die Zahl der ausgestellten Rot-Weiß-Rot-Karten für Arbeitskräfte aus Drittstaaten deutlich erhöhen. Bis 2027 soll sich die Zahl der Karten auf rund 16.000 verdoppelt werden. Gleichzeitig will Kocher die Verfahrensdauer halbieren, um die Personallücken zu stopfen.
Kellner-Roboter wünschen "Guten Appetit"
Traumhafte Künste, Dolce Vita, gutes Essen. Der süditalienischen Urlaubsort Sorrent bietet alles, was man sich wünscht. Und trotzdem findet Restaurantinhaber Mario Parlato keine Bedinenungen und setzt deshalb auf Roboter. 36.000 Euro hat er für zwei Maschinen investiert, die Speisen und Getränke direkt an die Tische bringen. Praktisch: Sie können die Gäste auch zum Tisch begleiten und "Guten Appetit" wünschen.
"Wir bieten Kellnern einen regulären Vertrag für acht Monate Vollbeschäftigung pro Jahr, aber ich finde kein Personal. Die meisten jungen Leute, die zum Vorstellungsgespräch kommen, wollen freie Wochenenden haben und sind an Arbeit in der Gastronomie nicht wirklich interessiert", klagt der Restaurant-Inhaber laut Medienangaben.
Trotzdem will Parlato die Kellnerinnen und Kellner nicht ersetzen. Es handle sich nur um eine Unterstützung. "Die Freundlichkeit und Sympathie von leidenschaftlichen menschlichen Mitarbeitern ist unersetzlich", betont der Gastronom.
Im italienischen Tourismusgewerbe fehlen Schätzungen des Branchenverbands Assoturismo Confesercenti zufolge mindestens 50.000 Personen. Die Schwierigkeit, Personal zu finden, hat inzwischen strukturelle Formen angenommen und die Dimension eines echten Notstands erreicht. So sei es unmöglich, Spitzenbelastungen zu bewältigen, insbesondere in einigen Gebieten wie in den Badeortschaften an der nördlichen Adria, beklagte der Verband.