Wien
Kein Termin – weiter warten auf Teichtmeister-Prozess
Der Prozess gegen Schauspieler Florian Teichtmeister ist vor einem Monat geplatzt. Einen neuen Termin gibt es immer noch nicht.
Schauspieler Florian Teichtmeister hätte sich 8. Februar wegen des Besitzes von umfangreichem Material mit bildlichen Darstellungen von Kindesmissbrauch verantworten müssen. Doch der Prozess ist geplatzt. Einen Tag vor der geplanten Verhandlung meldete sich der Angeklagte krank, "Heute" berichtete.
Richter bekommt regelmäßig Unterlagen
Nähere Angaben zur Verhinderung Teichtmeisters gab es damals nicht. "Aufgrund der akuten Erkrankung des Angeklagten entfällt der morgige Termin", hieß es damals in einer E-Mail vom Wiener Landesgericht. Laut "Heute"-Infos übermittelte der 43-Jährige dem Richter ein ärztliches Attest.
Wann der Prozess nun nachgeholt wird, steht immer noch nicht fest. Einen neuen Termin gibt es nicht, wie eine Anfrage von ORF.at beim Wiener Landesgericht für Strafsachen ergab. Der zuständige Richter lasse "sich regelmäßig Unterlagen zum Gesundheitszustand vorlegen", hieß es.
58.000 Dateien
Teichtmeister wird der Besitz von 58.000 Dateien mit bildlichen Darstellungen von Kindesmissbrauch (Paragraf 207a StGB) vorgeworfen. Er zeigt sich laut seinen Anwälten geständig.
Fest steht: Selbst bei langer Verzögerung, bliebe der Strafrahmen (bis zu zwei Jahre Haft) für Teichtmeister gleich. Selbst wenn die Regierung ihre angekündigte Strafverschärfung für den Besitz von kinderpornografischem Material (auf bis zu fünf Jahre) umsetzt, gilt für den Angeklagten das Günstigkeitsprizip. Demnach käme der Wiener weiterhin höchstwahrscheinlich mit einer bedingte Haftstrafe davon.
Die Staatsanwaltschaft Wien ermittelte bereits seit 2021 gegen den Schauspieler. Der Fall schlug hohe Wellen in Österreich. Nach Bekanntwerden der Vorwürfe wurde der 43-jährige Wiener am Burgtheater entlassen. Der ORF nahm Produktionen, in denen er mitwirkte, aus dem Programm.
