Ungewöhnliche Maßnahme
Kein Skalpell da – Chirurg operiert mit Taschenmesser
Um dem Patienten das Leben zu retten, benutzte ein Chirurg sein Taschenmesser, weil er angeblich kein steriles Skalpell finden konnte.
Not macht erfinderisch, heißt es. Das dachte sich wohl auch jener britische Chirurg, als er gerade einen Mann im Royal Sussex Hospital in Brighton (Großbritannien) operierte. Weil er angeblich kein steriles Skalpell finden konnte, griff der Mediziner kurzerhand zu seinem Schweizer Taschenmesser, mit dem er normalerweise sein Obst schneidet, um den Brustkorb des Patienten zu öffnen.
Laut dem Spital handelte es sich bei dem Eingriff um einen Notfall, bei dem "nur wenige Minuten blieben, um sein [des Patienten] Leben zu retten."
Die Vorgeschichte: Im Dezember 2023 erlitt ein Patient, der einer Notoperation unterzogen werden sollte, einen Herzstillstand, bevor er den Operationssaal erreichte, und benötigte daher sofortige, lebensrettende Hilfe. Das Leben des Patienten konnte dank der außergewöhnlichen Maßnahme gerettet werden.
Der beteiligte Chirurg hat den Vorfall gemeldet und gemeinsam mit dem weiteren Team das Geschehene analysiert, um Lehren daraus zu ziehen.
Kollegen waren "sehr überrascht"
Aus internen Dokumenten geht hervor, dass die Kollegen das verhalten des Chirurgen als "fragwürdig" empfanden und "sehr überrascht" waren, dass er kein Skalpell finden konnte. "Es überrascht und entsetzt mich. Erstens ist ein Taschenmesser nicht steril. Zweitens ist es kein Operationsinstrument. Und drittens [muss] die gesamte Ausrüstung dort gewesen sein", sagte Professor Graeme Poston, ein Sachverständiger für klinische Fahrlässigkeit und ehemaliger beratender Chirurg zur BBC.
Auf den Punkt gebracht
- Ein britischer Chirurg im Royal Sussex Hospital in Brighton benutzte ein Schweizer Taschenmesser, um das Leben eines Patienten zu retten, da er angeblich kein steriles Skalpell finden konnte
- Der Vorfall, der von Kollegen als fragwürdig und überraschend empfunden wurde, führte zu einer internen Analyse, um Lehren daraus zu ziehen