Zuzug durch Krieg und Krisen
Kein Platz in Schulen – 84 Klassen müssen in Container
Wien nimmt nun 14 Millionen in die Hand, um fürs kommende Schuljahr neue Klassenräume in Containern für eine wachsende Zahl an Schülern zu schaffen.
Es wird eng in Wien Schulen – nun sind mehr Containerklassen geplant. In einigen Gegenden Wiens sind die Räumlichkeiten der Schulhäuser an ihren Kapazitätsgrenzen angekommen. Ein Ausweg aus der Enge soll nun die Errichtung von insgesamt 84 Mobilklassen sein. Dafür sollen an sieben Standorten in Wien Container für den Schulunterricht aufgestellt werden.
Dass die Klassen aus allen Nähten platzen hat seine Ursache in den Familienzusammenführungen im Asylbereich. Die Krisenherde in der Ukraine und im Nahen Osten steigern den Bedarf zusätzlich. Auch die Bedarfssteigerung im Bereich Sonderpädagogik führt zu einem Zuwachs an Kindern ins Wiens Schulklassen.
1.200 neu geschaffene Klassen reichen immer noch nicht aus
Die Zahl der Schüler wächst weiter, der Platzbedarf damit auch. Das Platzangebot in den Schulen in Wien reicht derzeit nicht aus, um den gesamten Bedarf abzufangen. Dabei wurden im Verlauf des vergangenen Jahrzehnts laut Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) bereits um die 1.200 neue Klassen für den öffentlichen Pflichtschulbereich geschaffen.
Doch auch im neuen Schuljahr 24/25 werden weitere Räume gebraucht. Entlastung sollen modulare Klassen in den Bezirken Wieden, Favoriten, Simmering, Leopoldstadt, Floridsdorf, Donaustadt und Liesing bringen. An jedem der Standorte könnten jeweils bis zu zwölf Bildungsräume entstehen. In Summe könnte so Platz für 84 neue Schulklassen entstehen. Die neuen mobilen Anlagen sollen ab Schuljahr 2024/2025 bereit für den Unterricht sein. Es wird dafür mit 14 Millionen Euro an Kosten gerechnet.
Die Containerklassen sollen Anforderungen an Klassenraum gerecht werden
Auch wenn die Unterbringung der Schulklassen vorübergehend sein soll, so würden die Container als Übergangslösung bis zur Fertigstellung neuer, fixer Schulräume allen Anforderungen an Schulräume entsprechen, so garantierte der Bildungsstadtrat gegenüber der "APA". Die Abteilungsleiterin der MA 56 (Schulen), Andrea Trattnig sagte, man wolle Schulkindern einen möglichst wohnortnahen Schulplatz anbieten.
Wiederkehr kritisiert ungerechte Verteilung der Ausländer
Nicht zum ersten Mal wies Wiederkehr in diesem Zusammenhang auf die seiner Ansicht nach bestehende "massive Schieflage" bei der Verteilung von Flüchtlingen unter den Bundesländern hin. Konkret sagte er: "Hier braucht es bundesweite Lösungen, damit auch die Infrastruktur in der Bundeshauptstadt weiter tragfähig bleibt."