Veganer Fisch

Kein Pflanz! Streit um Lachs aus 3D-Drucker vor Gericht

Veganer Fisch brachte einem Wiener Start-Up Ärger. Denn der "Salmon" hat mit Lachs nichts zu tun – nun hing ein Gerichtsstreit an der Angel.

Wien Heute
Kein Pflanz! Streit um Lachs aus 3D-Drucker vor Gericht
"Revo Salmon": Die Namensbezeichnung des veganen Produkts schmeckte der Stadt Wien nicht. 
Revo Foods

Weder Fleisch noch Fisch: Das Wiener Startup Revo Foods mit 40 Mitarbeitern hat sich auf die Entwicklung pflanzenbasierter Fleisch- und Fischalternativen mittels 3D Drucker spezialisiert. Doch weil Lachs, auf englisch "Salmon", nicht gleich Lachs ist, hing nun eine Klage an der Angel des Wiener Start-Up-Unternehmens.

Verwechslungsgefahr

Das Produkt "Revo Salmon" sieht echtem Lachs zum Verwechseln ähnlich, hat aber nie ein Fischbecken von innen gesehen. Denn der "Salmon" wird aus Pflanzen gemacht. Das sei irreführend, fand deshalb das Magistratische Bezirksamt Wien-Josefstadt. Rechtliche Schritte wurden eingeleitet, Konsumenten dürften nicht gepflanzt werden. Wo Fisch drauf steht, müsse auch Fisch drin sein, kritisierten die Stadt-Verantwortlichen. 

Revo-Foods-Gründer Robin Simsa
Revo-Foods-Gründer Robin Simsa
Revo Foods

"Keine Täuschung!"

Revo-Foods-Gründer Robin Simsa lief heiß. "Unsere Verpackungen deklarieren, dass ausschließlich 100 Prozent pflanzenbasierte Inhaltsstoffe verwendet werden und kennzeichnen die Produkte deutlich als vegan ohne tierische Inhaltsstoffe. Ein Vorwurf der Täuschung ist aus unserer Sicht daher nicht gerechtfertigt", so Simsa.

Start-Up bekam Recht

Den Showdown im "Salmon"-Streit gab es nun vor dem Verwaltungsgericht in Wien-Heiligenstadt. Dort zog die Stadt Wien den Kürzeren. Der Beschwerde von Robin Simsas Unternehmen wurde stattgegeben, das Verfahren eingestellt. Simsa darf seinen Pflanz-Lachs vorerst weiterhin "Salmon" nennen. "Dies ist ein Erfolg für vegane Produktbezeichnungen, und kann größere Implikationen auf europäischer Ebene haben", freut sich der Unternehmer.

Hersteller werden häufig geklagt

Innerhalb der EU gibt es inzwischen einen großen Markt an veganen Produktalternativen – die Hersteller sehen sich aber immer wieder mit Klagen konfrontiert: Denn Fleisch und Milchalternativen dürfen sich bei ihrer Bezeichnung nicht auf das tierische Original beziehen, um den Verbraucher nicht zu täuschen.

"Sieg für vegane Start Up Szene"

Der Gründer sieht in der Abweisung der Klage einen Sieg für die vegane Start Up Szene und wünscht sich eine Anpassung der EU-weit geltenden Regelungen. Damit "nicht nur den Interessen der Betreiber von Massentierhaltungsbetrieben oder industrieller Aquakultur" entsprochen werde. 

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    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • Das Wiener Start-Up Revo Foods, das pflanzenbasierte Fischalternativen mittels 3D-Drucker herstellt, geriet in rechtliche Schwierigkeiten, als es sein Produkt "Revo Salmon" auf den Markt brachte
    • Die Stadt Wien fand die Bezeichnung irreführend, aber das Verwaltungsgericht gab dem Start-Up Recht und beendete das Verfahren, was als Sieg für die vegane Start-Up Szene angesehen wird, die sich gegen Klagen bezüglich der Bezeichnung ihrer Produkte behaupten muss
    red
    Akt.