AK-Jugendmonitor

Kein Geld für Kleidung – Junge müssen sparen wie nie

Der AK-Jugendmonitor zeigt ein gespaltenes Bild. Rund 30 % der 16- bis 29-Jährigen haben keine finanzielle Not. Genauso viele allerdings schon.

Newsdesk Heute
Kein Geld für Kleidung – Junge müssen sparen wie nie
Laut Arbeiterkammer-Erhebung kann sich ein erheblicher Teil der jungen Menschen in Österreich aktuell kein neues Gewand kaufen. Symbolbild.
Getty Images

Die Teuerung in Österreich ist nach wie vor hoch. Aktuell liegt die Inflation bei rund drei Prozent und damit deutlich höher als in anderen europäischen Ländern. In Italien etwa liegt sie etwa bei nicht einmal einem Prozent, in Finnland nicht einmal bei einem halben Prozent.

Betroffen sind hierzulande auch junge Menschen. Laut einer Erhebung der Arbeiterkammer, dem sogenannten "Jugendmonitor", ist die finanzielle Lage der 16- bis 29-Jährigen schwierig. Martina Zandonella vom Foresight-Institut erklärt im Ö1-Morgenjournal am Donnerstag, dass 43 Prozent in dieser Altersgruppe im letzten Jahr ihre Ersparnisse aufgebraucht haben. 50 Prozent mussten gar bei den Lebensmitteleinkäufen sparen.

21 Prozent, also rund jeder Fünfte, ist auf dem Konto ins Minus gerutscht, jeder Zehnte musste sich wegen der Teuerungen einen Kredit aufnehmen. Der Monitor zeigt aber auch eine andere Seite. 30 Prozent müssen sich keine finanziellen Sorgen machen: Sie haben einen guten Job, haben geerbt oder werden von den Eltern unterstützt.

Kein Geld für größere Anschaffung

Kritisch wird es, wenn wichtige Anschaffungen anstehen, etwa wenn eine Therme kaputt wird oder eine höhere Zahnarztrechnung ansteht. Hier geben 39 Prozent an, dass sich das momentan einfach nicht ausgehe – in absoluten Zahlen sind das 570.000 junge Menschen.

Sparen heißt es auch beim Thema Urlaub und Reisen. Rund 450.000 Personen geben an, sich aktuell einen einwöchigen Urlaub an einem anderen Ort nicht leisten können. 190.000 Menschen geben an, sich nicht einmal ein neues Kleidungsstück leisten zu können. Die finanzielle Misere bedeutet zugleich, dass viele junge Menschen nicht in Aus- und Weiterbildung investieren können. Ein Folgeproblem: Auch die Realisierung einer eigenen Wohnung oder die Gründung einer eigenen Familie gestalten sich angesichts der finanziellen Probleme als schwierig.

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    Montage: Helmut Graf, Sabine Hertel

    Auf den Punkt gebracht

    • Der AK-Jugendmonitor zeigt, dass die finanzielle Lage der 16- bis 29-Jährigen in Österreich schwierig ist, da 30 Prozent von ihnen finanzielle Probleme haben
    • Die Teuerung in Österreich ist hoch, was dazu führt, dass viele junge Menschen ihre Ersparnisse aufbrauchen, bei Lebensmitteleinkäufen sparen und sich keine größeren Anschaffungen oder Urlaube leisten können
    • Dies beeinträchtigt auch ihre Aus- und Weiterbildung sowie die Möglichkeit, eine eigene Wohnung zu finden oder eine Familie zu gründen
    red
    Akt.