Bluttat im Burgenland
Kein Bussi für Tochter – Mann schlitzt Ex den Hals auf
Nach einer Messerattacke auf seine Ex-Frau (33) jammert der verletzte Tatverdächtige (41) im Spital. "Ich durfte meiner Tochter keine Bussis geben."
Trotz eines Betretungs- und Annäherungsverbot passte ein Ungar am Donnerstagabend in Breitenbrunn (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) seine Ex (33) auf dem Parkplatz vor ihrem Wohnhaus ab. Dann soll der 41-Jährige der 33-Jährigen ein Messer in den Hals gerammt haben – Lebensgefahr!
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Als der vom Kellner auf Lkw-Fahrer umgesattelte Mann nach kurzer Flucht gefasst werden konnte, lag er selbst in einer Blutlache. Neben ihm soll ein Abschiedsbrief gefunden worden sein. Trotzdem behauptete der Mann felsenfest im Verhör: "Ich wollte meine Ex-Frau nicht töten, sondern nur verletzten. Weil ich liebe sie noch immer."
Hintergrund der Tat dürfte neben der enttäuschten Liebe auch das ungleich verteilte Sorgerecht für die gemeinsame Tochter gewesen sein. Das erläuterte nun seine Verteidigerin Ina-Christin Stiglitz. Für die Fünfjährige, die hauptsächlich bei der Ex lebte, hatte der Mann nur stundenweise ein Besuchsrecht. Das sei ihm aber nicht genug gewesen.
Ein angebliches "Kussverbot" brachte das Fass schlussendlich zum Überlaufen: "Zum Abschied durfte ich ihr nicht einmal ein Bussi geben", jammerte der 41-Jährige mit Halsverband unter Tränen. Nach der Tat hatte er sich selbst verletzt. "Ich wollte mich bestrafen und denselben Schmerz spüren, den ich meiner Ex-Frau zugefügt habe", versuchte sich der Verdächtige zu erklären.
Suizidgedanken? Hol Dir Hilfe, es gibt sie.
In der Regel berichten wir nicht über Selbsttötungen - außer, Suizide erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit.
Wenn Du unter Selbstmord-Gedanken, oder Depressionen leidest, dann kontaktiere bitte die Telefonseelsorge unter der Nummer 142 – täglich 0-24 Uhr!
„Ich will mit meiner Tochter telefonieren“
"Wir bestreiten die Tötungsabsicht. Es war auch kein Messerstich, sondern mehr ein Schnitt, mit dem er das Opfer nur verletzen wollte", so seine Verteidigerin. Am Mittwoch wird ihr Mandant von der bewachten Station der Barmherzigen Brüder in die Justizanstalt Eisenstadt überstellt. Bis dahin hat er nur einen Wunsch, der ihm wohl nicht so schnell erfüllt werden wird: "Ich will mit meiner Tochter videotelefonieren." Die Ermittlungen wegen versuchten Mordes laufen, bei einer Verurteilung droht eine lange Haftstrafe. Es gilt die Unschuldsvermutung.