Unmut bei Flüchtlingen

Kein Bargeld mehr! Bezahlkarte für Asylwerber nun fix 

In allen Bundesländern Deutschlands werden Asylwerber den Großteil ihrer Leistungen künftig nur mehr auf eine spezielle Bezahlkarte bekommen.

Newsdesk Heute
Kein Bargeld mehr! Bezahlkarte für Asylwerber nun fix
Auch die ÖVP liebäugelt mit der Idee einer Bezahlkarte für Asylwerber.
IMAGO/Wolfgang Maria Weber

Wie Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU, derzeit Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz) am Mittwoch bestätigte, wurde die Bezahlkarte für Asylwerber in allen Bundesländern beschlossen. 14 Bundesländer einigten sich auf ein gemeinsames Verfahren, Bayern und Mecklenburg-Vorpommern gehen Sonderwege, berichtet "Spiegel Online". 

Wie berichtet, gingen bereits erste Landkreise in Deutschland dazu über, solche Karten statt Bargeld auszuhändigen. Das soll unter anderem verhindern, dass Flüchtlinge mit dem Bargeld Schlepperkredite abbezahlen, untertauchen oder Geld in ihre Heimat überweisen.

So funktioniert sie

Ein Teil der finanziellen Unterstützung für Asylbewerber soll monatlich auf die spezielle Bezahlkarte geladen werden, üblicherweise zwischen 300 und 400 Euro. Mit der Mastercard ist ausschließlich innerhalb des jeweiligen Landkreises Einkaufen möglich. Nur Geflüchtete, die persönlich einmal im Monat zur Aufladung erscheinen, erhalten Geld auf ihre Karte. Die Behörden haben außerdem die Möglichkeit, die Karte schnell zu sperren oder das Guthaben zu entladen.

"Über die Höhe des Barbetrags sowie über weitere Zusatzfunktionen entscheidet jedes Land selbst", erklärte Rhein weiter. Darin wird ein wichtiger Schritt gesehen, um Deutschland als Zielland für irreguläre Migration weniger attraktiv zu machen. Erste Erfahrungen aus den Landkreisen würden das stützen.

Spreu vom Weizen trennen

Der Kreis Greiz im Bundesland Thüringen preschte voran und verteilte die ersten Bezahlkarten schon im Dezember 2023. Bis Ende Jänner 2024 sollen alle 740 Geflüchteten im Kreis eine Karte haben. Nun schreibt der "Focus", dass seit der teilweisen Einführung bereits 14 Asylbewerber der Region den Rücken gekehrt haben.

Dagmar Pöhland von der Greizer Flüchtlingshilfe ist sich sicher, welchen Effekt die Maßnahme haben wird: "Die Bezahlkarte wird die Spreu vom Weizen trennen. Wer wirklich auf der Flucht ist, dem ist die Auszahlungsweise egal. Sie kaufen Kleidung oder Lebensmittel."

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