Neues Album "This Life"

Kaum jemand altert so gut wie Take That!

Graue Haar, Falten und Bauchansatz: 33 Jahre nach ihren Start als Teenie-Boyband haben Take That nichts von ihrem Charme verloren, ganz im Gegenteil…

Fabian J. Holzer
Kaum jemand altert so gut wie Take That!
Mark Owen, Howard Donald und Gary Barlow
Universal Music

Gleich zu Beginn ist es mal wieder am der Zeit, um mit einem Gerücht aufzuräumen: Take That sind ohne Robbie Williams nicht erfolgloser geworden. Das erfolgreichste Album der Truppe war "Beautiful World" (2006) ganz ohne Williams und auch alle weitere Alben ohne Williams erreichten Platz 1 der britischen Charts, mit der Ausnahme von "Wonderland" (2017). Aber das war nicht die Schuld von Mark Owen, Howard Donald und Gary Barlow, sondern einzig alleine die von Ed Sheeran, der sich damals eingebildet hat, die Spitze der Charts als Dauerparkplatz für sein Album "÷" zu verwenden. Und die Tournee des Trios waren alle ausverkauft. Es gibt also keine Rest-Take That, es gibt nur Take That.

Auch wenn die Band gerade eine auf 41 Konzerte angewachsene Tournee durch Großbritannien und Irland angekündigt hat, klingt das am Freitag erscheinende neunte Album "This Life" nach dem genauen Gegenteil: Die Bombast-Arrangements der letzten Alben sind hier einem intimeren Sound gewichen, der Fokus liegt nun wieder viel stärker auf den Stimmen der einzelnen Mitglieder. Und noch etwas hat sich geändert: Während Gary Barlow früher die Hauptlast des Songwritings gestemmt hat, bringen sich jetzt auch Owen und Donald stärker, was den Gesang am Album dann im wahrsten Sinne des Wortes auch "stimmiger" macht. "Ich weiß, dass die Leute uns immer noch eine Boyband oder eine Männer-Band nennen", meint Gary Barlow, "aber im Endeffekt sind wir einfach nur eine harmonische Gesangstruppe."  

Mit dem Opener "Keep Your Head Up" beginnt "This Life" überraschend melancholisch, vielleicht um zu unterstreichen, dass es selbst in ihrem Leben nicht immer nur fröhlich zugeht. Danach folgt die erste Single des Albums "Windows", den Gary Barlow in bester schmalziger "Patience"-Manier schmettert. Song 3 ist der Titeltrack "This Life", ein lebensbejahender Rückblick auf ein Musikerleben, das einer Achterbahn gleicht, gesungen hauptsächlich von Gary Barlow.  "Brand New Sun" (Track 4) ist Mark Owens Sternstunde auf dem Album, auf dem Akustikgitarren-lastigen Song wird Owen von seinen Bandkollegen in lichte Höhen getragen. Bei den beiden Songs "March of The Hopeful" und "Days I Hate Myself" (Songs 5 & 6, letzterer überraschend rockig) nimmt "This Life" spürbar an Fahrt auf. Streckenweise erinnern beide Songs an Sting in den 1980er Jahren.  

Bei "The Champion" (Nummer 7) geht das Tempo schon wieder nach unten und Take That schlagen eine für sie ungewöhnliche Richtung, und zwar den Blues ein. Hier wird spürbar, dass das Album über weite Strecken in Nashville, Tennessee aufgenommen wurde.  Auf "We Got All Day" (Track 8) steht die Band ein wenig zu sehr auf der Bremse, um dann mit "Mind Full of Madness" (Lied 9) wieder Gas zu geben. Das Lied ist eines von wenigen auf "This Life", bei dem der Synthesizer das dominierende Instrument ist. Auf "Time and Time again" (Song 10) sind sowohl die Gitarren, als auch das Thema Älterwerden zurück bei Thak That. In Sachen Geschwindigkeit kommt es bei "One More Time" zwar zu einer Vollbremsung, nicht aber zum Stillstand. Fans von Schmalz-Balladen mit Streichern werden beim 11. Song auf "This Life" auf ihre Kosten kommen. Das wahre Highlight ist nach dem zweiten Durchhören aber der Album-Closer "Where We Are" (Track 12), in denen alle drei Sänger gemeinsam das Album, wie auch ihre eigenen Leben, als ein ständiges Aufeinanderfolgen von Aufs und Abs zusammenfassen. 

''Es fühlt sich gerade so an, als würde jetzt viel neues passieren", meint Garry Barlow, und dieses Album macht dafür gerade viele Türen auf." "Es ist ein mutiges Album", fügt Mark Owen hinzu, "aber an so etwas führt kein Weg vorbei, wenn wir weitermachen wollen." "Es fühlt sich einfach richtig an", fasst Howard Donald zusammen. Und es klingt auch richtig gut. Finden wir… 

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    Schauspieler Florian David Fitz transportiert seinen Hund auf die etwas andere Art.
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    Instagram/florian.david.fitz
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