Volksschule geschlossen

Katzenessende Migranten: Bombendrohung nach Trump-Sager

Nach einer von Donald Trump verbreiteten Verschwörungserzählung über Migranten in der Stadt Springfield, hat es dort eine Bombendrohung gegeben.

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Katzenessende Migranten: Bombendrohung nach Trump-Sager
Ein Anhänger des Ex-Präsidenten mit einem KI-generierten Bild von Donald Trump, der Katzen rettet. (12. September 2024)
AFP/Rebecca Noble

Die Welt staunt über die Geschichten des US-Präsidentschaftskandidaten. Nach einer von Donald Trump und seinen Republikanern verbreiteten Verschwörungserzählung über Migranten in der Stadt Springfield im US-Bundesstaat Ohio hat es dort am Donnerstag eine Bombendrohung gegeben. Das Rathaus und eine Volksschule mussten sogar geschlossen worden, teilte die Stadtverwaltung auf Facebook mit. Die Warnung sei am Morgen per E-Mail eingegangen. Derzeit werde versucht, den Urheber der E-Mail ausfindig zu machen.

Die Kleinstadt Springfield kommt nicht mehr aus den Schlagzeilen. Vertreter der Republikanischen Partei haben Falschbehauptungen über den Diebstahl und das Verspeisen von Haustieren in der Stadt durch haitianische Migranten geteilt und damit Ängste vor Einwanderern geschürt.

Die Behörden der Stadt hatten mehrfach erklärt, derlei Anschuldigungen hätten keine Grundlage. Dennoch griff Trump diese Geschichte im TV-Duell mit der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris wieder auf und behauptete, die Einwanderer würden Hunde und Katzen der Bewohner von Springfield essen.

Ungeachtet der Bombendrohung verbreitete Trump diese Fake-News weiter in seiner Onlineplattform und erklärte, Ohio werde von "illegalen Migranten, zumeist aus Haiti, überschwemmt".

Weißes Haus warnt vor Desinformation

Das Weiße Haus reagierte am Donnerstag und warnte, derlei Rhetorik könne die Menschen vor Ort gefährden. "Diese Art von Desinformation ist gefährlich, weil es Menschen geben wird, die es glauben, egal wie lächerlich und dumm das ist", sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby. Und diese Menschen könnten daraufhin zu Handlungen verleitet werden, "bei denen jemand verletzt werden könnte".

Einwanderung ist eines der großen Themen bei der Präsidentschaftswahl am 5. November. Trump setzt dabei im Wahlkampf auf eine drastische immigrantenfeindliche Rhetorik.

Springfield hat rund 58.000 Einwohner und in den vergangenen Jahren eine Zunahme von Zuwanderern aus Haiti verzeichnet. Eine Lokalzeitung schätzte deren Zahl auf 10.000 bis 15.000. Der Karibikstaat Haiti wird seit Jahren von politischem Chaos und Bandengewalt vor allem in der Hauptstadt Port-au-Prince heimgesucht, was viele Menschen in die Flucht treibt.

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    • Nach einer von Donald Trump verbreiteten Verschwörungserzählung über Migranten, die in Springfield, Ohio, Haustiere essen, kam es dort zu einer Bombendrohung, die zur Schließung des Rathauses und einer Grundschule führte
    • Das Weiße Haus warnte vor den Gefahren solcher Desinformation, während Trump die falsche Geschichte weiterhin verbreitete und damit Ängste vor Einwanderern schürte
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