Sport
Kartnig: "Bei Rapid und Austria läuft etwas falsch"
Am Mittwoch trifft Sturm im Cup-Finale auf Salzburg. Ex-"Blackies"-Boss Hannes Kartnig spricht mit "Heute" über die "Bullen" und Wiener Pleiten.
Am Mittwoch trifft Sturm Graz im ÖFB-Cup-Finale in Klagenfurt auf Meister Salzburg. Prominenter Daumendrücker ist Hannes Kartnig (66). Beim ersten Cup-Sieg der Grazer 1996 war er Präsident. Jetzt spricht er mit "Heute" über Erfolge der Salzburger und Wiener Pleiten.
"Heute": Herr Kartnig, vor 22 Jahren stemmten Sie Sturms ersten Cup-Pokal. Wie sind Ihre Erinnerungen heute an den Triumph?
Hannes Kartnig: "Dass der Pokal sehr schwer war. Und er war eineinhalb Meter groß – größer als einige unserer Kicker."
"Heute": Damals war Sturm im Finale gegen die Admira Favorit. Was geht morgen gegen Salzburg?
Hannes Kartnig: "Ich fürchte, nicht viel. Natürlich ist in einem einzigen Match immer etwas möglich, aber die besseren Spieler hat Salzburg."
"Heute": Eine Frage des Geldes?
Hannes Kartnig: "Nicht nur. Salzburg ist den anderen Vereinen ja in vielen Belangen überlegen. Im Scouting etwa, in der Entwicklung der Spieler. Mit den Verkäufen verdienen sie mittlerweile richtig viel Geld. Und sie haben nicht nur Red Bull als Sponsor."
"Heute": Rapid und Austria – zu Ihrer Zeit scharfe Sturm-Rivalen – hinken aktuell nur noch hinterher. Was läuft in Wien falsch?
Hannes Kartnig: "Die sportliche Erfolglosigkeit verstehe ich nicht ganz. Vor allem nicht bei Rapid. Die haben ein tolles Stadion, tolle Fans, Geld – in Wien gibt es ja anders als in den Bundesländern noch genügend Sponsoren –, kriegen aber nichts zusammen. Da muss etwas im Vorstand falsch laufen – in der Klubpolitik. Der Fußball lebt von guten Spielern, nur mit ihnen holst du Titel, nicht mit dem Stadion. Mit mir als Präsident wäre dieser Verein sportlich erfolgreicher."
"Heute": Hannes Kartnig als Klubchef in der Fußball-Bundesliga – wird es das noch einmal geben?
Hannes Kartnig: "Nein, ich bin vom Spitzensport geläutert. Das Kapitel ist abgeschlossen. Und es geht mir nicht schlecht dabei. Heute grüßen mich mehr Leute als zu meiner Zeit als Sturm-Boss."