Wien
Kardinal Schönborn über Oscar Romero
Am Freitag ist der Todestag von Oscar Romero. Der ehemalige Erzbischof von San Salvador setzte sich für die Rechte der Menschen in Lateinamerika ein.
Schon zu Lebzeiten war er die große Hoffnung der Armen Lateinamerikas: Oscar Romero, der Erzbischof von San Salvador. Am Freitag ist sein Todestag. Vor genau 43 Jahren wurde er am Altar erschossen, mitten im Gottesdienst.
Unbequem
Seine berühmten Predigten und Radioansprachen waren vielen unbequem: Er prangerte die Not der armen Menschen an, die Ausbeutung durch Großgrundbesitzer, Folter und Gewalt durch die Militärdiktatur. Das machte ihn zum Feind des Regimes. Dabei galt er vor seiner Wahl zum Erzbischof noch als "Konservativer", als ein Freund der Oberschicht.
Kampf für die Armen
Das änderte sich, als Oscar Romero die Not der einfachen Menschen sah, ein Massaker an Demonstranten erlebte. Von da an kämpfte er entschieden für die Rechte der Armen und Unterdrückten. An seinem Begräbnis nahmen Hunderttausende Menschen teil. Seine Verehrung reicht weit über Lateinamerika hinaus.
Heiligsprache
2018 hat Papst Franziskus ihn heiliggesprochen. In Österreich verleiht die Katholische Männerbewegung jedes Jahr den "Oscar Romero Preis" an Menschen, die sich unerschrocken für soziale Gerechtigkeit einsetzen und so ein Zeugnis ihres Glaubens geben. Der heilige Oscar Romero bleibt ein großes Vorbild.