Fussball
Kara gegen Daka – die Stürmer im Maierhofer-Check
Rapid gegen Salzburg – das bedeutet auch Ercan Kara gegen Patson Daka. Stefan Maierhofer, der für beide Klubs stürmte, analysiert das Duo für "Heute".
Meister-Duell in Hütteldorf! Am Sonntag (17 Uhr) fordert Rapid im Allianz Stadion Spitzenreiter Salzburg. Gewinnen die Wiener, sind sie acht Runden vor Schluss bis auf einen Punkt am Serienmeister dran.
Stefan Maierhofer, derzeit als Würzburg-Legionär aktiv, schoss in seiner Karriere beide zum Titel – und freut sich aus der Ferne auf ein packendes Duell. "Es geht um viel, es kann eine Vorentscheidung fallen", sagt er im "Heute"-Gespräch. "Die Mannschaften sind sehr gut drauf. Aus neutraler Sicht wünscht man sich einen Rapid-Sieg – dann wäre die Liga wieder spannend. Aber ich glaube eher an ein 4:2 für Salzburg. Denn in großen Spielen sind sie meist voll da."
Daka so gut wie Soriano
Im Blickpunkt stehen die Stürmer. Patson Daka führt mit 23 Toren die Schützenliste an, traf sieben Mal in Folge – das gelang im "Bullen"-Trikot bislang nur Marc Janko und Jonatan Soriano. "Daka ist seit vier Jahren hier, hat das System Red Bull längst verinnerlicht", erklärt Maierhofer. Die Stärken des 22-Jährigen? "Er ist einer, der perfekt in die Schnittstelle läuft, seine Schnelligkeit und Dynamik eiskalt ausnutzt. Er ist technisch beschlagen, braucht nicht viele Chancen. Vom Typ her erinnert er ein wenig an Marcus Rashford von Manchester United."
Bei Kara sieht Maierhofer Parallelen zu Zlatan Ibrahimovic – noch sei aber Simon Terodde vom HSV der passendere Vergleich. "Ercan ist robust, bringt seinen Körper sehr gut ein. Er hat einen feinen Abschluss, ist immer wieder für schöne Tore gut. Außerdem hat er riesiges Selbstvertrauen, schließt auch aus schwierigen Winkeln ab. Endlich hat Rapid wieder einen echten Neuner", outet sich der "Major" als Fan. "Es freut mich, dass er es bereits ins Nationalteam geschafft hat."
Kara hat Luft nach oben
"Kara ist natürlich von seinen Mitspielern abhängig. Wenn der Ball in den Strafraum kommt, ist er sehr gefährlich. Wenn das Team mit Verteidigen beschäftigt ist, hat er es schwer."
Größtes Manko ist die Chancenauswertung. Gemessen an der Anzahl und Qualität der Möglichkeiten, hätte Kara in der Liga bereits 19 Saison-Tore erzielen müssen, tatsächlich traf er "nur" 13 Mal. Kurios: Im "Expected-Goals-Ranking" ist er mit diesem Wert sogar Schlusslicht. Am Ende des Tages egal, solange er sein Team im Meisterrennen hält.