Anonyme Quelle äußert sich

"Kapazitäten-Reduktion" – Kritik an HNO-Zusammenlegung

Mitte März hatte der Wiener Gesundheitsverbund Wigev angekündigt, die HNO-Versorgung neu aufstellen zu wollen. Die Pläne sorgen nun für Kritik. 

Wien Heute
"Kapazitäten-Reduktion" – Kritik an HNO-Zusammenlegung
Eines der neuen Spezialzentren soll in der Klinik Landstraße entstehen. 
Denise Auer

Bisher gibt es vollwertige HNO-Abteilungen in den Kliniken Donaustadt, Landstraße, Favoriten und Hietzing sowie im AKH. Etwa 10.000 Patienten wurden hier bisher jährlich versorgt, künftig sollen die Abteilungen zusammengelegt werden. 

Vier Kliniken verschmelzen zu zwei

Das bisherige Team aus Favoriten zieht in das neue Schwerpunktzentrum in die Klinik Donaustadt, das ehemalige Team aus Hietzing übersiedelt in die Klinik Landstraße. Die Abteilung im AKH bleibt in ihrer Form bestehen. 

Während der Wigev die Vorteile wie etwa die Bündelung von Ressourcen und Kompetenzen betont, sorgen die Pläne bei Betroffenen für Ärger. Eine Person des ärztlichen Personals einer der betroffenen Abteilungen, die anonym bleiben möchte, hat sich nun an Medien gewandt. 

Insider befürchten "starke Reduktion der Kapazitäten"

"Es ist eine starke Reduktion der Kapazitäten", so die anonyme Quelle gegenüber dem "Standard". Außerdem äußert sie Sorge über die geografische Situation der Zusammenlegung. Denn da durch die Zusammenlegung im Südwesten Wiens nun kein Spital mehr eine HNO-Abteilung hätte, könnte der Andrang auf die Klinik Landstraße besonders hoch werden, so die Vermutung der Quelle. Auch um geplante OP-Termine der Patienten macht sie sich Sorgen. 

Der Wigev versucht auf "Standard-Anfrage" dahingehend zu beruhigen. Statt einer Verknappung könnte man in den neuen Schwerpunktkliniken die OP-Kapazitäten mindestens verdoppeln, hießt es. Alle bereits vereinbarten OP-Termine würden außerdem übernommen, "vereinzelt kann es zu leichten Terminverschiebungen kommen", räumt der Wigev aber ein.

Zusammenlegung bis Ende April

Auch die Gefahr einer möglichen Überlastung der Klinik Landstraße sieht man beim Gesundheitsverbund nicht. Man werde die Kapazitäten für den zu erwartenden zusätzlichen Andrang aufstocken. Außerdem könne man durch Terminplanung und -vergabe die Patientenströme auch aktiv lenken, heißt es gegenüber dem "Standard".

Die Quelle gab auch zu bedenken, dass ein Umzug in der Klinik Donaustadt übereilt wirke, weil ebendiese nach der Zusammenlegung noch umgebaut würde. Laut Wigev hätten aber die Argumente noch für einen Umzug vor dem Umbau gesprochen. Man habe bereits einiges adaptiert, müsse ohnehin immer bei laufendem Betrieb umbauen, so eine Sprecherin. Die Zusammenlegung soll bis Ende April erfolgen.  

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