Joggerin attackiert
Kampfhund beißt Daumen ab: Opfer kennt die Besitzer
Das Biss-Opfer wird beim Heimkommen ein mulmiges Gefühl haben: Sie wohnt im selben Haus wie der Kampfhund.
Es ist ein sonniger, ruhiger Sonntagvormittag in der Südsteiermark. Plötzlich wird am Rand von Tillmitsch (Bezirk Leibnitz, 3.747 Einwohner) die Stille durchbrochen: "Ich konnte die Schreie des Opfers hören", sagt eine Passantin zu "Heute". Sie ist immer noch erschüttert.
Ein Kampfhund (American Staffordshire) attackiert um 11 Uhr eine Joggerin. Das Tier verletzt die Frau (46) schwer an Armen und Händen. Ein Daumen wird ihr komplett abgebissen. Die Notoperation im LKH Graz glückt, der Daumen kann schließlich gerettet werden.
Lokalaugenschein in Tillmitsch "Jeder steht unter Schock", sagt Bürgermeister Walter Novak zu "Heute". Nachsatz: "Es hätte ja jedem von uns passieren können."
Wir recherchieren. Der Hund sollte eigentlich die Joggerin gut kennen. Beide wohnen an derselben Adresse. Die Hundehalter – sie haben noch einen zweiten Kampfhund – im Erdgeschoss. Die Joggerin in einem Stockwerk darüber.
Am Zaun hängt ein Schild. Darauf abgebildet sind beide Hunde. Darüber steht: "ACHTUNG! Bitte nicht über den Zaun greifen! Hier leben 2 pflichtbewusste Hunde." Doch die Warnung ist in diesem Fall umsonst. Die Frau war noch auf der Straße, als der eine Hund über den Gartenzaun des Mehrparteien-Hauses sprang und sie attackierte.
Bürgermeister Novak: "Bisher ist dieser Hund nie aufgefallen." Die Besitzerfamilie hat die American Staffordshires offiziell angemeldet, "alles ist ordnungsgemäß", heißt es.
Seit dem Angriff wurden strikte Maßnahmen gesetzt. Der Hund wird jetzt nur im Inneren des Hauses gehalten. "Er wird so verwahrt, dass er nicht hinauskann – jetzt geht keine Gefahr von ihm aus", sagt Walter Novak zu "Heute".
Am Montag kam der Amtstierarzt, untersuchte das Tier. Er wurde der Familie nicht abgenommen. Welche Maßnahmen konkret getroffen werden, ist offen. "Wir müssen sehr sorgsam umgehen mit der Situation, es wird wohl einige Tage dauern", sagt uns der Bürgermeister. Er kennt beide – Opfer und Hundebesitzer. "Man kannte sich vom Sehen."
Dieser Kampfhunde-Angriff erinnert stark an einen Fall vom vergangenen Oktober, bei dem drei Hunde derselben Rasse eine Joggerin in Oberösterreich attackierten. Damals hatte die Frau keine Chance, sie starb an den Bisswunden.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Eine Joggerin wurde von einem Kampfhund in der Südsteiermark angegriffen, wobei ihr ein Daumen abgebissen wurde
- Das Opfer und die Besitzer des Hundes wohnen im selben Haus
- Der Hund ist offiziell angemeldet
- Nach dem Vorfall wurden strenge Maßnahmen ergriffen, um weitere Vorfälle zu verhindern
- Dieser Angriff erinnert an einen ähnlichen Vorfall im vergangenen Oktober, bei dem eine Frau in Oberösterreich von drei Hunden derselben Rasse getötet wurde