McLaren in der Zwickmühle

Kampf gegen Red Bull! Mercedes-Boss gibt Gegnern Tipps

McLaren rief zuletzt im Stallduell die "Papaya-Regeln" aus. Die könnten Lando Norris wertvolle Punkte kosten. Toto Wolff hat dazu eine klare Meinung.

Sport Heute
Kampf gegen Red Bull! Mercedes-Boss gibt Gegnern Tipps
Toto Wollf kennt die McLaren-Situation selbst sehr gut. Er gibt dem F1-Team jetzt einen Tipp.
IMAGO/DeFodi

Das Formel-1 Team McLaren findet sich momentan in einer heiklen Situation wieder. Obwohl Lando Norris (WM-Zweitplatzierter) noch Chancen auf den Fahrer-WM-Titel hat, wurde bisher keine Stallorder ausgesprochen. Der Rennstall rief die "Papaya-Regeln" aus. Sie sollen den Konkurrenzkampf zwischen dem Briten und seinem Stallkollegen Oscar Piastri regeln. Mercedes-Teamchef Toto Wolff hat dazu eine klare Meinung.

Papaya-Regeln vor Stallorder

Dass die interne Regel zum Einsatz kommt und keine klare Stallorder ausgesprochen wird, stößt bei vielen Fans und Beobachtern auf Unverständnis. Schließlich liegt Lando Norris in der Fahrerwertung am zweiten Rang. 62 Punkte beträgt der Rückstand des Briten auf den Führenden Max Verstappen. Der Titel in der Fahrerwertung durchaus noch greifbar. Piastri hingegen liegt auf Rang vier mit 106 Punkten Differenz.

"Papaya-Regeln"

Was sind die "Papaya-Regeln"? Diese werden über Funk durchgegeben, wenn die McLaren-Piloten um dieselbe Position kämpfen - im Sinne des Teams aber auf sich Rücksicht nehmen sollen. Die Regel erlaubt also den Fahrern, gegeneinander zu fahren. Sozusagen "hart aber fair".

"Letztlich kannst du als Team nur verlieren"

Einer, der in so einer Situation schon zahlreiche Erfahrungen sammeln konnte, ist Toto Wolff. Der Mercedes Teamchef musste jahrelang das interne Duell zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg managen. "Wenn du als Spitzenteam um Siege kämpfst, dann steckst du in einer Zwickmühle. Denn auf der einen Seite sind wir alle doch Vollblut-Racer und als solcher willst du, dass der bessere Mann die Nase vorn hat".

Der Österreicher weiß allerdings auch, dass solch ein Duell ab einem bestimmten Punkt "funktionsstörend" sein könnte, also "die Leistungsfähigkeit des Rennstalles beeinträchtigt".

"Letztlich kannst du als Team nur verlieren. Denn wenn du eine Stallorder verhängst, dann widerspricht das dem Wesen des Racer, und ein Fahrer ist natürlich enttäuscht", resümiert Wolff die McLaren-Situation. Schließlich müsse die Vernunft überwiegen, weil man die WM am Ende nicht wegen drei oder fünf Punkten verlieren wolle, "die man leicht hätte holen können".

McLaren hinterfragt Strategie

"Wir sind jetzt in einer Position, in der wir erkennen, dass nicht nur die Konstrukteurs-Meisterschaft möglich ist, sondern mit der Performance, die wir in unserem Auto haben und den Problemen, die Red Bull hat, definitiv auch der Fahrer-Titel", meinte McLaren-Teamchef Andrea Stella.

Zweifel an den "Papya-Regeln" dürften nach dem Italien-GP auch im McLaren-Lager aufgekommen sein. Denn der Italiener erklärte: "Wir müssen die Situation gemeinsam mit den Fahrern überprüfen, uns die Videos ansehen, ihren Standpunkt verstehen und dann gemeinsam beurteilen, ob sie die Regeln vollständig einhalten oder nicht".

McLaren wolle die Regeln so anpassen, dass sowohl die Konstrukteurs als auch die Fahrermeisterschaft auf die bestmögliche Art und Weise verfolgt werden können.

Auf den Punkt gebracht

  • Das Formel-1-Team McLaren steht vor einer schwierigen Entscheidung, da es trotz der Titelchancen von Lando Norris keine klare Stallorder gibt und stattdessen die "Papaya-Regeln" eingeführt wurden, die den internen Konkurrenzkampf regeln sollen
  • Mercedes-Teamchef Toto Wolff äußert Verständnis für die Zwickmühle, betont jedoch, dass Vernunft überwiegen müsse, um die WM nicht wegen weniger Punkte zu verlieren, während McLaren-Teamchef Andrea Stella die Notwendigkeit betont, die Regeln zu überprüfen und anzupassen
red
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