Ansage verwundert

Kamala Harris will Republikaner ins Kabinett holen

Es war das erste TV-Interview mit Vizepräsidentin Kamala Harris seit ihrer Nominierung als Kandidatin. Dabei musste sie sich Kritik gefallen lassen.

Kamala Harris will Republikaner ins Kabinett holen
Kamala Harris tritt zusammen mit ihrem Vizepräsidentschaftskandidaten Tim Walz in Philadelphia auf. (6. August 2024)
IMAGO/MediaPunch

Kamala Harris hat in ihrem ersten Interview seit ihrer Nominierung zur US-Präsidentschaftskandidatin der Demokraten Kritik der Republikaner zurückgewiesen, sie habe ihre Haltung zu wichtigen Themen geändert. "Ich denke, der wichtigste und bedeutendste Aspekt meiner politischen Perspektive und Entscheidungen ist, dass sich meine Werte nicht geändert haben", sagte Harris am Donnerstag in einem Interview mit ihr und ihrem Vizekandidaten Tim Walz mit dem Sender CNN.

Harris hat die Leistung der Regierungszeit mit Präsident Joe Biden als erfolgreich verteidigt. Die Regierung habe die Vereinigten Staaten nach der Krise der Corona-Pandemie wieder auf den Wachstumspfad gebracht, und das schneller als andere Länder, sagte Harris.

"Plötzlich schwarz?"

Aussagen Donald Trumps über ihre Identität als schwarze Amerikanerin hat Harris als "dieselbe alte, abgestandene Masche" bezeichnet. Auf die Frage nach Trumps Vorwurf, wonach sie aus politischen Gründen angeblich erst kürzlich angefangen habe, sich als schwarze Amerikanerin zu identifizieren, warf Harris dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten altbackenes Denken vor. Manche Kritiker hatten Trumps Aussagen als rassistisch angesehen.

Sie sagte lediglich, Trumps Vorgehen sei "dieselbe alte, abgestandene Masche". "Nächste Frage bitte", sagte die 59-Jährige – und lachte. Auf Nachfrage der Moderatorin Dana Bash, ob sie zu dem Thema wirklich nicht mehr sagen wolle, sagte Harris: "Das wars."

Harris zu Bidens Rückzug: "Meine Familie war zu Gast"

Harris hat Details preisgegeben, wie sie von US-Präsident Joe Bidens Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen erfahren hat. "Meine Familie war bei uns zu Gast, einschließlich meiner kleinen Nichten, und es gab Pfannkuchen", sagte Harris. Ihre Nichten hätten sie gefragt: "Tantchen, kann ich mehr Speck haben?" Als sie mit ihrer Familie habe puzzeln wollen, habe plötzlich das Telefon geklingelt.

Biden habe sie dann über seine Entscheidung informiert und Harris sagte, sie habe den 81-Jährigen gefragt, ob er sich sicher sei. Dieser habe in dem Gespräch sehr deutlich gemacht, dass er Harris als seine Nachfolgerin im Rennen um das Weiße Haus unterstützen werde. "Mein erster Gedanke galt nicht mir, um ehrlich zu sein. Mein erster Gedanke galt ihm", sagte Harris weiter.

Harris zu Gaza Krieg

Harris hat bei illegalen Grenzübertritten auf Konsequenzen gepocht. "Wir haben Gesetze, die befolgt und durchgesetzt werden müssen", sagte Harris auf eine Frage zum wichtigen Wahlkampfthema Migration. Wenn diese Gesetze nicht befolgt würden, müsse das Konsequenzen haben.

Harris hat sich erneut deutlich für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und eine Freilassung der Geiseln ausgesprochen. "Es wurden viel zu viele unschuldige Palästinenser getötet, und wir müssen eine Einigung erzielen", sagte die 59-Jährige. "Dieser Krieg muss beendet werden, und wir müssen eine Vereinbarung treffen, die die Freilassung der Geiseln vorsieht", sagte sie. Gleichzeitig betonte sie, dass Israel das Recht habe, sich selbst zu verteidigen.

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    Kamala Harris am Parteitag der Demokraten im August 2024.
    Kamala Harris am Parteitag der Demokraten im August 2024.
    REUTERS

    Harris will Republikaner in ihrem Kabinett

    Kamala Harris kündigte an, bei einem Wahlsieg einen Republikaner in ihr Kabinett holen zu wollen. "Ich habe noch 68 Tage bis zur Wahl, also will ich das Pferd nicht von hinten aufzäumen", sagte die 59-Jährige in dem Interview.

    Sie sei aber überzeugt, dass es wichtig sei, dass bei den bedeutendsten Entscheidungen Leute mit am Tisch sitzen müssten, die andere Ansichten und andere Erfahrungen hätten, sagte Harris. "Und ich denke, dass es für die amerikanische Öffentlichkeit von Vorteil wäre, ein Mitglied meines Kabinetts zu haben, das Republikaner ist."

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      <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
      21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
      REUTERS

      Auf den Punkt gebracht

      • In ihrem ersten TV-Interview seit ihrer Nominierung zur US-Präsidentschaftskandidatin der Demokraten hat Kamala Harris Kritik der Republikaner zurückgewiesen und die Erfolge der Regierung Biden verteidigt
      • Sie bezeichnete Trumps Aussagen über ihre Identität als "altbackenes Denken" und betonte die Notwendigkeit von Konsequenzen bei illegalen Grenzübertritten sowie eine Waffenruhe im Gaza-Krieg
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