Berlin
Kalaschnikow, Panzerfaust bei RAF-Terroristin entdeckt
Bei der Räumung der Wohnung von Daniela Klette entdeckten die Beamten "schwere Kriegswaffen" – möglicherweise auch eine Panzerfaust.
Eine entsprechende Razzia fand am Mittwochabend in Berlin-Kreuzberg statt, das berichtet die deutsche "Bild". In der Wohnung der mittlerweile 65-Jährigen fanden sich dem Bericht zufolge mehrere Kurz- und Langwaffen – darunter offenbar eine Kalaschnikow und möglicherweise eine Panzerfaust.
Razzia dauerte ganze Nacht
Einige Bewohner eines weiteren Hauses mussten im Zuge des Polizeieinsatzes ihre Wohnungen verlassen. Die Straße war komplett gesperrt. Erst am frühen Donnerstagmorgen soll die Sperrung aufgehoben worden sein.
Was ist die RAF?
RAF steht für Rote Armee Fraktion. Es handelt sich um eine terroristische Vereinigung, die sich 1998 auflöste. Sie ist für Sprengstoffattentate sowie 33 Morde verantwortlich, die sich in den Siebzigerjahren bis Anfang der Neunziger zugetragen haben. Zu den Opfern zählen Akteure aus der Wirtschaft, Verwaltung, den Behörden und der Politik wie beispielsweise der deutsche Generalbundesanwalt Siegfried Buback. Die Rote Armee Fraktion orientierte sich an Konzepten der südamerikanischen Stadtguerilla, welche für den Kampf gegen Militärdiktaturen entwickelt wurden. Sie wollte Staat, Wirtschaft und Gesellschaft erschüttern.
Neben Klette wird seitens der Behörden auch nach ihren mutmaßlichen Mittätern Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub gesucht. Ihnen wird wie Klette versuchter Mord vorgeworfen. Sie sollen bereits in den 90er-Jahren untergetaucht sein. 2020 wurden alle drei auf die Europe´s Most Wanted-Listed gesetzt.
Klette gehörte zu der dritten Generation der linksextremistischen RAF. Sie sollen unter anderem für den Sprengstoffanschlag auf die JVA Weiterstadt in Hessen verantwortlich gewesen sein. Weiters soll sie an Überfällen auf Geldtransporter und Supermärkte im Zeitraum von 1999 bis 2016 beteiligt gewesen sein, bei denen über eine Millionen Euro erbeutet wurden. DNA-Spuren verwiesen die Ermittler auf Klette und ihre "Kollegen".
Die Staatsanwaltschaft geht bei den Raubüberfällen von keinen politisch motivierten Taten aus. Die drei dürften so ihren Lebensunterhalt im Untergrund finanziert haben, weshalb weitere Raubüberfälle möglich erscheinen.