Der Jungvogel wurde zwischen Stetteldorf am Wagram und Inkersdorf (Bezirk Korneuburg) entdeckt. Da keine offensichtliche Todesursache erkennbar war, wandte sich der Finder an Birdlife.
Eine Mitarbeiterin der Organisation verständigte nach einer Begutachtung des Kaiseradlers das Landeskriminalamt und Amtstierarzt Johannes Hohenegger.
Laut einer toxikologischen Untersuchung soll das Tier das verbotene Insektizid Carbofuran eingenommen haben und daran verendet sein - vermutlich in Verbindung mit vergiftetem Fleisch. "Da der Kropf - das ist bei Vögeln ein Speicherorgan der Speiseröhre - massiv mit Fleischstücken gefüllt war, bestand der dringende Verdacht, dass das Tier aufgrund einer vergifteten Fleischmahlzeit verendet war", sagte der Mediziner.
"In Österreich werden besonders viele Fälle von Wildtierkriminalität in den Niederungen des Ostens und Oberösterreichs entdeckt", sagte Hohenegger. Die heuer bekannt gewordenen Vergiftungen eines Seeadlers bei Neusiedl am See sowie eines Rotmilans bei Rechnitz im Bezirk Oberwart (beides im Burgenland) und der Abschuss eines Kaiseradlers im Marchfeld würden neben diesem Vergiftungsfall am Wagram "die traurige Spitze des Eisbergs" darstellen.
Verdächtige Wahrnehmungen zum Vergiftungsfall am Wagram wurden an den Journaldienst des Landeskriminalamts (Tel.: 059 133 30 3333) erbeten. Meldungen bei Verdacht auf illegale Tötung von Greifvögeln können an jede Polizeidienststelle (Notruf 133) oder an BirdLife Österreich (Tel.: 0660 869 23 27) - auch anonym - sowie meldung@wildlifecrime.at erfolgen.