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Kahr ein Sex-Täter? Das sagt Werdenigg im Prozess

Heute Redaktion
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ÖSV-Trainerlegende Charly Kahr klagte wegen Rufschädigung – doch die Vorwürfe werden nicht leise. Jetzt spricht auch Ex-Athletin Nicola Werdenigg.

Eine Ex-Athletin und ihr Ehemann beschuldigten Charly Kahr in einer WhatsApp-Nachricht an Annemarie Moser-Pröll des sexuellen Missbrauchs. Ist das Rufschädigung? Ja, glaubt die ÖSV-Trainerlegende und reichte Klage ein. Doch im Prozess gibt es erneut schwere Vorwürfe gegen ihn. Erst belastete ihn ein Journalist schwer, danach Nicola Werdenigg.

Die Ex-Athletin warf dem heimischen Ski-Verband bereits früher systematischen sexuellen Missbrauch vor. Im Zeugenstand in Bludenz feuerte die Olympia-Vierte in der Abfahrt 1976 eine Breitseite gegen den Ex-Trainer. "Er hat seine Macht eingesetzt und missbraucht", erklärte sie. Demnach habe es zwischen Kahr und Moser-Pröll ein Naheverhältnis gegeben, in Werdeniggs Wahrnehmung auch auf sexueller Ebene.

Sie wisse "aus direkter Quelle von drei Fällen, gerüchteweise von mehreren", in denen Kahr sich des sexuellen Missbrauchs schuldig gemacht habe. Der heute 86-Jährige habe es als sein Recht betrachtet, Rennläuferinnen zu entjungfern. Außerdem soll pornografisches Material in seinem Haus hergestellt worden sein, und er soll sich mit Toni Sailer Alkohol-Exzessen hingegeben haben.

Annemarie Moser-Pröll hat die Gerüchte über ein sexuelles Verhältnis mit Charly Kahr stets bestritten. Sie soll im Laufe der Verhandlung ebenfalls noch aussagen. Werdenigg traf sich im Dezember 2017 mit dem wegen Rufschädigung beschuldigten Ehepaar in ihrer Wiener Wohnung. Aufgrund des Gesprächs über die damaligen Zustände im ÖSV sei die WhatsApp-Nachricht an Moser-Pröll nachvollziehbar, meinte Werdenigg. (heute.at)