Jugend will Verbot
Kahlenberg-Seilbahn soll am SP-Parteitag gekippt werden
Beim Landesparteitag am 20. April reicht die Junge Generation der SPÖ einen Antrag gegen den Bau der geplanten Kahlenberg-Seilbahn zur Abstimmung ein.
Die Idee, den Kahlenberg am Wiener Stadtrand mit einer Seilbahn zu erschließen, ist eine unendliche Geschichte. Immer wieder wurden Pläne vorgestellt – bisher ist keiner verwirklicht worden.
Im März 2023 stellte eine Gruppe rund um Projektbetreiber Hannes Dejaco eine neue Seilbahn-Idee vor: Die Trasse soll von der U4-Station Heiligenstadt (Wien-Döbling) über die Donauinsel nach Jedlesee (Wien-Floridsdorf) führen. Von dort soll es nach Strebersdorf gehen – und dann steil hinauf auf den Kahlenberg.
Junge Antragsteller in Sorge um die Umwelt
Derzeit lähmt ein Streit um die Umweltverträglichkeit (UVP) das Seilbahn-Vorhaben. Während Dejaco meint, dass keine UVP notwendig sei, beantragte das Umweltministerium bereits im Juli 2023 ein Feststellungsverfahren bei der Stadt Wien, "da für das Projekt eine UVP-Pflicht nicht ausgeschlossen werden kann."
Nun werden die Gondeln auch Thema beim SPÖ-Parteitag am 20. April. Die Junge Generation der SPÖ, will einen Antrag gegen den Bau der Seilbahn zur Abstimmung bringen. Durch die Seilbahn werden negative Folgen für die Umwelt und die Natur befürchtet. Stützpfeiler und Stationen könnten den Lebensraum von Tieren und Pflanzenarten beeinträchtigen oder gar zerstören.
Verbot gefordert
Doch nicht nur das. Sollte die Seilbahn gebaut werden, sei damit zu rechnen, dass die Menschen mit dem Auto einreisen, um dann in die Seilbahn zu steigen. Das historische Ortsbild des beschaulichen Kahlenbergdorf würde zerstört, der Freizeitraum Wienerwald würde beeinträchtigt – deshalb fordert die Junge Generation von der SPÖ und von der Stadt Wien ein klares Bekenntnis gegen den Bau einer Seilbahn am Kahlenberg.
Knapp 20 Minuten auf den Kahlenberg
Die Fahrtzeit für die 5,6 Kilometer lange Strecke soll 19,56 Minuten betragen – "Heute" berichtete. Die formale Prüfung der Unterlagen durch die Stadt ist bereits abgeschlossen. Zum Ergebnis der Prüfung wollte sich die zuständige Magistratsabteilung (MA 22) mit Verweis auf das noch laufende Verfahren nicht äußern. Als nächster Schritt wurde das Parteiengehör eingeleitet.
So schnell werden jedoch keine Bagger anrollen, um die Fundamente für die Liftstützen auszuheben. So sagte die Wiener Umweltanwältin Iris Tichelmann noch im Februar zur "APA": "An unserer skeptischen Haltung zu dem Projekt, hat sich aber nichts geändert". Weiters ist noch nicht klar, ob das umstrittene Projekt eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) braucht.