Österreich
Käufer muss für 100 Bäume 22.546 Euro Miete zahlen
Für ein Kunst-Projekt wurden 100 Bäume erworben, aber nie abgeholt. Nun muss ein Unternehmer der Gärtnerei dafür 22.546 Euro Miete zahlen.
Auch gegen kuriose Gerichtsstreitigkeiten ist kein Kraut gewachsen: Ein Disput um 100 Bäume endete nun mit einem rechtskräftigen Urteil. Der Kärntner Unternehmer Herbert Waldner und seine For Forest Forever GmbH müssen der Gärtnerei von Karl Kanovsky nun 22.545,60 Euro Miete zahlen sowie die Prozesskosten in Höhe von 11.000 Euro übernehmen, berichtet die "Kleine Zeitung".
Der jahrelange Streit nahm 2017 seinen Anfang. Die Gärtnerei verkaufte Waldner für das Projekt "For Forest - der Wald im Wörthersee-Stadion", das von Anfang September bis Ende Oktober 2019 über die Bühne ging, Kärntner Laubbäume im Wert von 33.900 Euro. Im Frühjahr 2018 sollten die Bäume ausgegraben und in ein Zwischenlager gebracht werden. Doch die Pflanzen wurden nie abgeholt.
Bäume waren angeblich für Projekt nicht zu gebrauchen
Die Begründung dafür: Die Bäume waren laut dem Landschaftsarchitekten des Projektes, Enzo Enea, nicht zu gebrauchen. Gärtner Kanovsky und das Bezirksgericht Klagenfurt sahen dies anders: "Die Bäume des Klägers waren für die geplante Veranstaltung gut geeignet." Sie seien nicht wegen "behaupteter Mangelhaftigkeit" nicht abgeholt worden, sondern "bloß aus verloren gegangenem Interesse", so das Gericht.
Das Bezirksgericht verurteilte die For Forest Forever GmbH im Februar 2021 daher dazu, die "Platzmiete für die nicht abgeholten Bäume" zu bezahlen – auch für die Zeit nach dem Kunstprojekt. Die For Forest Forever GmbH berief gegen das Urteil und stellte finanzielle Gegenforderungen, so die "Kleine Zeitung". Doch nun wies das Landesgericht die Berufung ab, das Urteil des Bezirksgerichtes ist damit rechtskräftig. Drei weitere Verfahren rund um die For Forest Forever GmbH wurden zudem mittlerweile mit Vergleichen beendet.