Welt
Julian Assange wird nicht an die USA ausgeliefert
Julian Assange soll nicht an die USA ausgeliefert werden. Der Antrag wurde vom Londoner Gericht abgelehnt.
In London wird über die Auslieferung von Wikileaks-Gründer Julian Assange entschieden. Die US-Justiz will den 49-jährigen Australier wegen der Veröffentlichung geheimer Dokumente und Verstößen gegen das Anti-Spionage-Gesetz vor Gericht stellen. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu 175 Jahre Haft.
Antrag wegen medizinischer Gründe abgelehnt
Wie aber jetzt bekannt wurde, soll Assange nicht an die USA ausgeliefert werden. Der Antrag wurde vom Londoner Gericht abgelehnt. Dieses machte medizinische Gründe für die Entscheidung geltend, insbesondere Assanges psychischen Zustand und Suizid-Gefahr. Washingtons Anwälte legten jedoch Berufung ein.
Der 49-Jährige war Montagfrüh für die Urteilsverkündung von seiner Zelle im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh im Südosten der britischen Hauptstadt ins Old-Bailey-Strafgerichtsgebäude überstellt worden.
Demonstranten vor Strafgerichtshof
Vor dem Gebäude des Strafgerichtshofs haben mehrere Anhänger Assanges zeitgleich seine Freilassung gefordert. Einige Dutzend Menschen riefen: "Free Julian Assange" (Freiheit für Julian Assange).
Der Wikileaks-Gründer sitzt seit über anderthalb Jahren in einem britischen Hochsicherheitsgefängnis. Er war im April 2019 in Großbritannien verhaftet worden, nachdem er sich zuvor sieben Jahre lang in der ecuadorianischen Botschaft in London verschanzt hatte. Die Enthüllungsplattform Wikileaks hatte 2010 und 2011 Hunderttausende geheime Papiere vor allem zum US-Einsatz im Irak-Krieg ins Internet gestellt.