Urteil nach Deepfakes

Jugendliche verschickten KI-Nacktbilder von Mitschülern

In Spanien mussten 15 Schüler vor Gericht, weil sie Nacktbilder verbreitet haben, die mit Künstlicher Intelligenz erstellt wurden.

Newsdesk Heute
Jugendliche verschickten KI-Nacktbilder von Mitschülern
Die Betroffenen hatten Angst, darüber zu sprechen. (Symbolbild)
Getty Images

Künstliche Intelligenz (KI) ist wohl einer der spannendsten Innovationen unserer Zeit und dürfte sich auf viele Bereiche auswirken. Leider wird die Technologie auch immer wieder missbraucht.

Das trifft Berühmtheiten wie Leni Klum, aber auch Privatpersonen, wie ein aktueller Fall aus Spanien zeigt. Dort wurden 15 Schüler verurteilt, weil sie Nacktbilder ihrer Kolleginnen herumschickten, die mit Künstlicher Intelligenz erstellt wurden.

Die Täter sind zwischen 13 und 15 Jahre alt. Den Berichten nach haben sie die Fotos von Social-Media-Konten der Mitschülerinnen genommen und mithilfe von Bildgeneratoren ihre Gesichter auf weibliche Körper gesetzt. "Das Bild ist völlig realistisch ... Wenn ich den Körper meiner Tochter nicht kennen würde, hätte ich gedacht, dass das Bild echt ist", so eine Mutter im Interview mit dem "Guardian".

Opfer hatten Panikattacken

Die Behörden wurden darauf aufmerksam, weil die Eltern von zwei betroffenen Schülerinnen die Verbreitung der Bilder meldeten. Die Deepfakes wurden in WhatsApp-Gruppen versendet, wie die britische Tageszeitung berichtet.

"Viele Mädchen waren komplett verängstigt und hatten schwere Panikattacken, weil sie stumm gelitten haben", so eine Mutter gegenüber Reuters. Die Schülerinnen seien zu verängstigt gewesen, um darüber zu sprechen.

Schulungen für Täter

Am Dienstag gab das Jugendgericht in der Stadt Badajoz bekannt, dass die Angeklagten in 20 Fällen wegen der Herstellung von Kindesmissbrauchs-Bildern und in 20 Fällen wegen Verstößen gegen die moralische Integrität der Opfer verurteilt wurden. Die Minderjährigen erhielten jeweils ein Jahr auf Bewährung.

Weiters müssen sie Schulungen für Genderawareness und Gleichberechtigung sowie den "verantwortungsvollen Umgang mit Technologie" besuchen. Nach spanischem Recht sind Minderjährige unter 14 Jahren nicht strafmündig, sie können aber zur Teilnahme an Rehabilitationskursen verpflichtet werden.

Laut der feministischen Organisation Asociación de Mujeres Malvaluna, welche die Eltern der Opfer vertritt, sei der Prozess ein Weckruf für die Gesellschaft. Man fordere bessere Sexualerziehung an schulischen Einrichtungen. Das fehlende Wissen und der Porno-Konsum der Kinder fördere Sexismus und Gewalt.

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    Denise Auer

    Auf den Punkt gebracht

    • 15 Schüler in Spanien wurden verurteilt, weil sie mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz erstellte Nacktbilder ihrer Mitschülerinnen verbreitet haben
    • Die Täter, im Alter von 13 bis 15 Jahren, erhielten Bewährungsstrafen und müssen Schulungen zur Genderawareness und dem verantwortungsvollen Umgang mit Technologie besuchen
    • Opfer hatten Panikattacken und die feministische Organisation Asociación de Mujeres Malvaluna fordert bessere Sexualerziehung an Schulen, um Sexismus und Gewalt zu bekämpfen
    red
    Akt.