Schon über fünfzig Straftaten

Jüngster neun Jahre alt – Kindergang terrorisiert Stadt

Eine kriminelle Jugendbande sorgt in einer Kleinstadt für Angst. In der ganzen Stadt begeht die Gang Straftaten.

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Jüngster neun Jahre alt – Kindergang terrorisiert Stadt
Eine Jugendgang terrorisiert die idyllische Kleinstadt Ahaus im Westen Deutschlands. (Archivfoto)
Jungk, Werner / Lookphotos / picturedesk.com

In der deutschen Kleinstadt Ahaus (Nordrhein-Westfalen) spielten sich in den letzten Monaten beunruhigende Szenen ab. Eine Jugendgang, die aus 23 Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund besteht, versetzt die Bürgerinnen und Bürger in Angst und Schrecken.

Die Altersspanne der Gruppenmitglieder reicht von neun bis 17 Jahren. Der zwölfjährige Anführer ist bereits mit 50 Straftaten in Verbindung gebracht worden, wie die "Bild" berichtet. Die Vorwürfe gegen die Bande sind gravierend: Schlägereien, Nachstellungen, Erpressung mit Filmmaterial, Erniedrigung, Sachbeschädigung, Ruhestörung und Hausfriedensbruch gehören demnach zu den Delikten. Außerdem sollen die Täter extra die Jüngeren der Gruppe zu Straftaten vorschieben, weil sie strafunmündig sind. Ein älterer Mann wurde als "Nazischwein" beschimpft, als er sich den Jugendlichen in den Weg stellte.

Vater eines Opfers gründet Elterninitiative

Die Situation habe sich zuletzt so verschärft, dass einige Bürger das direkte Gespräch mit den Behörden gesucht hätten. Thorsten Ohm, ein Sprecher der Polizei, erklärte, man nehme die Situation sehr ernst und stehe in enger Zusammenarbeit mit dem Jugendamt und den Schulen.

Zusätzlich sind Ermittlungsverfahren gegen die Beteiligten eingeleitet worden. Ein betroffener Vater, dessen Sohn wiederholt von Mitgliedern der Gang angegriffen wurde, hat zudem eine Elterninitiative gegründet.

Bürgermeisterin findet "Situation nicht so schlimm"

Während die Stadt unter der wachsenden Unsicherheit leidet, hat Bürgermeisterin Karola Voss (parteilos) mit einer umstrittenen Aussage für Aufsehen gesorgt. "Ich finde die Situation gar nicht so schlimm, wie sie dargestellt wird", erklärte sie.

Voss betonte jedoch, dass die Stadt die Problematik ernst nehme und in Gesprächen mit den Schulen und anderen Institutionen sei, um Lösungsansätze zu diskutieren.

Auf den Punkt gebracht

  • Eine Jugendgang, bestehend aus 23 Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund, sorgt in der deutschen Kleinstadt Ahaus für Angst und Schrecken
  • Der zwölfjährige Anführer der Gruppe wurde bereits mit 50 Straftaten in Verbindung gebracht, darunter Schlägereien, Erpressung und Sachbeschädigung
  • Die Behörden haben Ermittlungsverfahren eingeleitet und ein betroffener Vater hat eine Elterninitiative gegründet, während die Bürgermeisterin die Situation herunterspielt
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