Mahnwache am Burgtor

Jüdische Studenten: "Kickl hätte uns deportiert"

Die Jüdischen österreichischen Hochschüler:innen veranstalten eine siebentägige Mahnwache gegen die FPÖ – diese wirft ihnen Polemik vor.

Newsdesk Heute
Jüdische Studenten: "Kickl hätte uns deportiert"
Die Videoinstallation am Burgtor – die jüdischen Studenten werfen der FPÖ eine "Politik des Hasses und der Spaltung" vor.
Ouriel Morgensztern/JöH

Der Wahlkampf geht ins Finale. Für Aufsehen sorgt nun eine Demo-Aktion der Jüdischen österreichischen Hochschülerschaft (JöH) mitten im ersten Bezirk Wiens.

Beim Burgtor organisieren sie eine siebentägige Mahnwache gegen die Freiheitliche Partei. "Die FPÖ wurde von überzeugten Nazis gegründet, ihre geistigen Nachfolger - antisemitische Burschenschafter, rechtsextreme Demagogen und organisierte Neofaschisten - verfolgen bis heute dasselbe Ziel: eine Politik des Hasses und der Spaltung, die letztlich allen Menschen in Österreich schadet", heißt es in einer Aussendung der Organisatoren.

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    Von Samstag, 21., bis Samstag, 28. September, werden Botschaften an das Burgtor projiziert.
    Von Samstag, 21., bis Samstag, 28. September, werden Botschaften an das Burgtor projiziert.
    Ouriel Morgensztern/ JöH

    "Hätte Herbert Kickl uns damals versteckt?" und "Herbert Kickl hätte uns deportiert." sind links und rechts auf dem Burgtor projiziert. "Beim FPÖ-Chef fällt die Antwort knapp und ernüchternd aus", so JöH-Präsident, Alon Ishay.

    FPÖ: Holocaust-Instrumentalisierung

    Der blaue Generalsekretär Christian Hafenecker sieht hier eine "Instrumentalisierung des Holocausts". Man würde ihn "dafür hernehmen, um Polemik in einem Wahlkampf zu machen", so der FPÖ-Funktionär in einer ZiB-Sendung vom Montag. Hafenecker findet es "schockierend, dass man überhaupt auf so eine Idee kommt".

    Diese Kritik sorgt bei der JöH für Entsetzen: "Dass ausgerechnet die Partei der Wiederbetätigungs-Skandale und Kellernazis uns über die Shoah belehren möchte und uns sogar unterstellt, diese zu instrumentalisieren, ist zynisch und bizarr", sagt Ishay.

    Die Partei der Kellernazis kündigt an, mit Herbert Kickl einen 'Volkskanzler' zu stellen- ein Titel, den sich einst Adolf Hitler verlieh.
    Jüdische österreichische Hochschüler:innen

    Die Mahnwache dauert bis zum 28. September. Neben der Videoinstallation soll es Rede- und Textbeiträge unter anderem von dem Lyriker und Shoah-Überlebenden Robert Schindel, Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek, Autor Michael Köhlmeier und dem Historiker und Autor Doron Rabinovici geben.

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      Sabine Hertel, Denise Auer

      Auf den Punkt gebracht

      • Die Jüdische österreichische Hochschülerschaft (JöH) veranstaltet eine siebentägige Mahnwache am Burgtor in Wien gegen die FPÖ
      • Die FPÖ kritisiert die Aktion als "Instrumentalisierung des Holocausts", was bei der JöH auf Entsetzen stößt
      • Die Mahnwache wird von prominenten Rednern wie Robert Schindel und Elfriede Jelinek unterstützt
      red
      Akt.