Pro-Palästina-Kundgebung

Jüdische Studenten auf Universität attackiert

Bei einer Pro-Palästina-Kundgebung im Foyer der Universität für angewandte Kunst (Angewandte) wurden offenbar jüdische Studierende angegriffen.

Newsdesk Heute
Jüdische Studenten auf Universität attackiert
Auf der Angewandten fand eine Pro-Palästina-Kundgebung statt.
Screenshot X

Auf X sorgt derzeit ein Video für Aufsehen, das die Jüdische Österreichische Hochschülerschaft veröffentlicht hat. "Bei der Free-Palestine Kundgebung im Foyer der #Angewandten beginnen wir wegen antisemitischer Aussagen zu filmen. Im selben Moment, indem die Rednerin das Hamas-Massaker vom 7. Oktober leugnet, versuchen aggressive Männer unsere Handys aus der Hand zu schlagen", heißt es in dem Posting.

Die propalästinensischen Veranstaltung habe am Donnerstag im Foyer der Universität für angewandte Kunst (Angewandte) stattgefunden. In dem Video ist eine englischsprachige Stimme zu hören, die behauptet, man solle nicht erwähnen, dass es am 7. Oktober zu einem Angriff durch die Hamas auf Israel gekommen sei. Anschließend fordern einige Anwesende die Person mit der Aufnahme dazu auf, das Filmen einzustellen und versuchen, das Handy wegzunehmen. Die Stimmung ist aufgeheizt.

Sobotka: "Beschämend"

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) bezeichnete den Vorfall in einer Aussendung "beschämend". Er fordert eine lückenlose Aufklärung: "Es kann und darf nicht sein, dass in einer österreichischen Bildungseinrichtung derart krude Ansichten unkommentiert zur Kenntnis genommen werden."

Auch andere Politiker verurteilten den Vorfall: "Unfassbar, wie hier der barbarische Terror vom 7.10. auf Israel und damit die Abschlachtung und Ermordung von Menschen geleugnet wird", sagt etwa Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP).

ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek verurteilte "jegliche Aktivitäten und Kundgebungen, die Terror verharmlosen, Hass schüren und Menschen verunglimpfen, aufs Schärfste". Er sei diesbezüglich in Kontakt mit den Rektoren der Unis und Fachhochschulen.

Oskar Deutsch, Präsident der Israelitische Kultusgemeinde (IKG) zeigte sich über den antisemitischen Vorfall entsetzt. "Antisemitische Vorfälle wie an der "Angewandten" oder auch der CEU dürfen nicht einfach hingenommen werden. Die Hochschulen müssen die Sicherheit von jüdischen und alle anderen Studierenden sicherstellen", schrieb er auf X.

Universität distanziert sich

Auch die Universität für angewandte Kunst (Angewandte) hat sich mittlerweile zu Wort gemeldet. In einer Stellungnahme gegenüber "ORF Wien" erklärte das Rektorat der Angewandten, dass es sich um "keine Veranstaltung der Universität" gehandelt habe. Die Veranstaltung sei auch weder von der Universität genehmigt noch unterstützt worden.

Laut Auskunft der Wiener Polizei sei eine Demonstration mit dem Titel "Protest von Studierenden gegen die Universitätspolitik" vor der Uni angemeldet worden, so das Rektorat weiter. Im Vorfeld hätten die Veranstaltenden sich dann "den Eingangsbereich der Universität zu eigen gemacht." Die im Handyvideo zu sehenden Szenen werden in der Stellungnahme als "völlig inakzeptabel" bezeichnet. 

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