Sport
Half Judo-Funktionär Seisenbacher bei Flucht?
Ex-Judo-Star Peter Seisenbacher muss sich in Österreich wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs verantworten. Er wollte sich der Strafverfolgung durch Flucht entziehen. Jetzt gibt es eine heiße Spur zu einem Funktionär.
Vor zwei Jahren wurden gegen Peter Seisenbacher schwere Vorwürfe laut. Er soll Kinder sexuell missbraucht haben. Der zweifache Olympiasieger stellte sich nicht den Behörden, sondern setzte sich in die Ukraine ab, wurde unlängst an der ukrainisch-polnischen Grenze aufgegriffen. Wie gelang ihm die Flucht, woher hatte er gefälschte Dokumente?
Behördensprecher Thomas Vecsey bestätigte nun, dass ein heimischer Judo-Funktionär (für ihn gilt die Unschuldsvermutung) wegen des Vorwurfs der Begünstigung vernommen wurde. Der Verdacht: Er soll sich als Fluchthelfer betätigt haben. Auf ihn wurde der Pass ausgestellt, den Seisenbacher bei seiner Flucht verwendete. Wie Seisenbacher zu dem Dokument gekommen war, ist unklar. Der Funktionär behauptet, das Fehlen seines Passes erst nach einem Telefon-Gespräch mit der APA bemerkt zu haben. Daraufhin sei er mit der Polizei in Kontakt getreten.
Tatsache ist: Die Staatsanwaltschaft führt ihn als Beschuldigten. Der Judo-Funktionär ist hauptberuflich Detektiv. Schwerpunkt: Betriebsspionage und Lebensmittelpunktfeststellung. Da er seinem Beruf in mehreren verschiedenen Ländern nachkommt ist die Behauptung, das Fehlen des Passes erst nach mehreren Wochen bemerkt zu haben, hinterfragenswert.
Es scheint auch möglich zu sein, dass Seisenbacher einen weiteren Helfer bei seiner Flucht hatte. In der Judo-Szene soll es nun mehrere Personen geben, die ihre einstige Ikone unterstützen.