Teure Folgen

Juden wurde Flug verweigert – Mega-Strafe für Lufthansa

Weil einige orthodoxe Juden nicht den Anweisungen des Bodenpersonals folgten, wurde 128 Passagieren in Frankfurt das Boarding verweigert.

20 Minuten
Juden wurde Flug verweigert – Mega-Strafe für Lufthansa
Die Lufthansa muss eine Rekordstrafe bezahlen.
AFP

Rekordstrafe: Die US-Behörden haben wegen Diskriminierung von mehr als 100 jüdischen Reisenden eine Strafzahlung von vier Millionen Dollar gegen die Lufthansa verhängt.

Der Grund: Im Mai 2022 sei den 128 Passagieren das Boarding für einen Anschlussflug verweigert worden, nachdem einige auf einem Flug von den USA nach Deutschland nicht den Anweisungen gefolgt seien und etwa keine Covid-Schutzmasken aufgesetzt hätten, erklärte das US-Verkehrsministerium.

Es handle sich bei den umgerechnet rund 3,45 Millionen Euro um die höchste Strafe, die die Behörde wegen eines Verstoßes gegen Bürgerrechte je verhängt habe, so das Ministerium.

"Offen und sichtbar jüdisch"

Die bei ihrem Flug in traditionellen schwarzen Jacken und Hüten gekleideten Reisenden gaben den Ermittlern gegenüber an, dass sie behandelt worden seien, als gehörten sie ein und derselben Gruppe an. Dies sei geschehen, obwohl viele nicht gemeinsam reisten und sich nicht  einmal kannten.

Die Lufthansa habe "wegen des offensichtlichen Fehlverhaltens einiger weniger" allen das Boarding verweigert, "weil sie offen und sichtbar jüdisch waren", erklärte das US-Ministerium. Die Passagiere waren aus New York kommend in Frankfurt gelandet und wollten nach Budapest weiterreisen.

Andere Passagiere und Crew belästigt

Die Probleme hatten begonnen, als der Flugkapitän des ersten Flugzeuges dem Sicherheitspersonal der Lufthansa meldete, dass einige Passagiere nicht den Regeln befolgen würden. So trügen diese etwa keine Schutzmasken und hielten sich nicht an die Regel, nicht in Gruppen in den Gängen und nahe der Notausgänge zu stehen. Sie sollen das Personal beim Servieren behindert und andere Fluggäste belästigt haben.

Die Behörden in den USA erhielten in dem Fall mehr als 40 Beschwerden über Diskriminierung von jüdischen Passagieren. Die Lufthansa erklärte gegenüber dem Transportministerium, sich mehrfach öffentlich für den Vorfall entschuldigt zu haben. Der Konzern wies demnach aber zurück, dass seine Angestellten diskriminierend gehandelt hätten.

Die Bilder des Tages

1/64
Gehe zur Galerie
    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS

    Auf den Punkt gebracht

    • Die US-Behörden haben eine Strafe von vier Millionen Dollar gegen die Lufthansa verhängt, weil 128 jüdischen Passagieren in Frankfurt das Boarding verweigert wurde, nachdem einige orthodoxe Juden sich nicht an die Anweisungen des Bodenpersonals gehalten hatten
    • Das US-Verkehrsministerium erklärte, dass die Passagiere aufgrund ihres "offen und sichtbar jüdischen" Erscheinungsbildes diskriminiert wurden, obwohl die Lufthansa dies zurückwies und sich mehrfach für den Vorfall entschuldigte
    20 Minuten
    Akt.