Ukraine
Journalist (39) liegt nach Russen-Angriff auf Intensiv
Fox-News-Korrespondent Benjamin Hall ist außerhalb Kiews von Schrapnell getroffen und in ein Spital gebracht worden. Das teilte der Sender nun mit.
Ein Journalist des US-Senders Fox News ist während seiner Berichterstattung über den Ukraine-Krieg schwer verletzt worden. Der britische Journalist Benjamin Hall, der als Auslandskorrespondent für Fox News arbeitet, sei ins Spital gebracht worden, teilte der Sender am Montag mit. Der Vorfall ereignete sich demnach "außerhalb von Kiew".
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"Wir haben im Moment nur wenige Details, aber Ben ist im Spital und unsere Teams vor Ort arbeiten daran, weitere Informationen zu bekommen", hieß es in der Mitteilung weiter.
Ukrainische Staatsanwältin machte Fall öffentlich
Die ukrainische Generalstaatsanwältin Irina Wenediktowa teilte auf Facebook mit, dass ein britischer Journalist durch Schrapnelle an beiden Beinen verletzt und auf die Intensivstation gebracht worden sei. Den Namen des Reporters nannte sie nicht, sie veröffentlichte jedoch ein Bild eines Presseausweises, der einem Fox-News-Journalisten gehört.
"Ich habe vor, insbesondere diejenigen Kriegsverbrechen zu betonen, deren Opfer Bürger unserer Partnerstaaten wurden", schreibt die Juristin auf Facebook. Sie appellierte zudem weiter an den Westen, den Luftraum über der Ukraine zu sperren. Bisher weigerte sich die NATO aus Angst vor einer weiteren Eskalation eine Luftsperre zu exekutieren.
US-Journalist starb bereits am Sonntag nach Angriffen
Am Sonntag war ein US-Journalist bei einem Angriff in Irpin nordwestlich von Kiew getötet und ein weiterer verletzt worden. Die ukrainischen Behörden machten russische Truppen für den Angriff verantwortlich, überprüfen ließ sich das nicht.
In der Ukraine gehen die Bombardierungen und Blockaden wichtiger Städte durch Russland weiter. In der Hauptstadt Kiew wurden nach Angaben des örtlichen Zivilschutzes Dienstagfrüh insgesamt vier Wohngebäude in mehreren Stadtteilen von Raketen getroffen. Zwei Menschen wurden demnach getötet und ein weiterer verletzt. Bürgermeister Klitschko verhängte eine Ausgangssperre bis Donnerstagfrüh. Ungeachtet der Kämpfe sollen die Gespräche über eine Waffenruhe fortgesetzt werden.
Streikräfte schossen auf Eingang zu U-Bahn-Station
Bei den Angriffen in Kiew konnten 35 Bewohner gerettet werden, schrieb die Kiewer Zivilschutz-Sprecherin Swetlana Wodolaha bei Facebook. Berichten zufolge wurde auch der Eingang zu einer U-Bahn-Station beschossen. Es wird vermutet, dass dieser Angriff einer nahe gelegenen Munitionsfabrik galt.
Als Reaktion auf die Angriffe kündigte Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko eine lange Ausgangssperre an. Von Dienstagabend 19.00 Uhr bis Donnerstagfrüh 6.00 Uhr dürften die Einwohner ihre Häuser nur verlassen, um sich in Schutzräumen und Bunkern in Sicherheit zu bringen, schrieb Klitschko am Dienstag im Nachrichtenkanal Telegram. Kiew ist seit Beginn des russischen Angriffs am 24. Februar immer wieder Ziel von Raketenangriffen.
Kiew bereitet sich auf Kesselschlacht vor
Die russische Armee versucht derzeit, Kiew einzukesseln. In der Stadt befindet sich nach wie vor die Hälfte der einst drei Millionen Einwohner. Sie können die Stadt nur noch in Richtung Süden verlassen. Die Vororte im Nordosten und Nordwesten sind stark umkämpft. Ein Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sagte zuletzt, Kiew bereite sich auf eine "erbitterte Verteidigung" vor.
Auch aus der ostukrainischen Stadt Ruischne wurden vier Tote bei russischen Angriffen gemeldet. Die Angriffe hätten eine Einrichtung für sehbehinderte Kinder, das städtische Krankenhaus und drei Schulen zerstört, meldete die Agentur Unian am Dienstag. Rubischne liegt nahe der Großstadt Sjewjerodonezk, um die sich prorussische Separatisten und ukrainische Truppen derzeit heftige Kämpfe liefern.
Nach einem russischen Luftangriff auf einen Fernsehturm im Nordwesten der Ukraine am Montag ist die Zahl der Toten auf mindestens 19 gestiegen, wie der Gouverneur der Region Riwne, Witalij Kowal, mitteilte. Am Montag hatte Kowal kurz nach dem Angriff von neun Toten und neun Verletzten gesprochen und erklärt, weitere Personen befänden sich noch unter den Trümmern.