US-Präsident
Joe Biden verteidigt Geisteszustand – und blamiert sich
Joe Biden wird in der Geheimdokumenten-Affäre nicht angeklagt. Dennoch schadet ihm der Bericht. Darin stehen Details über seine geistige Verfassung.
US-Präsident Joe Biden hat nach der Veröffentlichung des Ermittlungsberichts in der Affäre um Geheimdokumente darauf gepocht, dass sein Gedächtnis "in Ordnung" sei. "Ich meine, ich bin ein älterer Mann, und ich weiß, was zum Teufel ich tue. Ich bin Präsident und ich habe dieses Land wieder auf die Beine gebracht", sagte Biden am Donnerstagabend bei einem kurzfristig anberaumten Pressestatement.
Der 81-Jährige war während seiner Ansprache sichtlich aufgebracht und beantwortete einige Fragen der anwesenden Medienvertreter, die ihn unter anderem kritisch zu seinem Alter, seiner geistigen Verfassung und Eignung für das Präsidentenamt befragten.
Mexiko oder Ägypten?
Statt Zweifel an seiner geistigen Verfassung zu zerstreuen, leistete sich der 81-Jährige aber erneut einen Patzer: Kurzerhand machte er den ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi zum Staatschef von Mexiko. "Wie Sie wissen, wollte der Präsident von Mexiko, al-Sisi, zunächst nicht den Grenzübergang öffnen, um humanitäre Hilfe hereinzulassen", so Biden.
Sonderermittler Robert Hur hatte einige Stunden zuvor seinen Bericht in der Affäre um den Umgang Bidens mit Geheimdokumenten veröffentlicht. Darin heißt es, dass keine Anklage gegen Biden erhoben werde, dieser aber absichtlich als Privatmann Verschlusssachen aufbewahrt habe. Der Bericht des Sonderermittlers bezieht dabei Stellung zu Bidens geistiger Verfassung. An einer Stelle heißt es, Biden habe sich nicht erinnern können, wann sein Sohn Beau gestorben sei.
Alter wird zum Problem für Biden
Eine Umfrage der Nachrichtenagentur AP und des Forschungszentrums Norc ergab im August 2023, dass 77 Prozent der Erwachsenen in den USA Biden für zu alt für eine weitere vierjährige Amtszeit halten.
In dieser Frage scheint quer durch die politischen Lager ein seltener Konsens zu herrschen: 89 Prozent der befragten Unterstützer der Republikaner und 69 Prozent der Anhänger von Bidens Demokraten waren der Meinung, dass das Alter des Amtsinhabers ein Problem sei.