Problem in Kolumbien

Jetzt werden Pablo Escobars wilde Nilpferde getötet

Kolumbien sagt den Nilpferde des verstorbenen Drogenbarons Pablo Escobar den Kampf an. Einige werden sterilisiert, andere eingeschläfert.

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Jetzt werden Pablo Escobars wilde Nilpferde getötet
Pablo Escobar war in den 90er-Jahren einer der meistgesuchten Männer der Welt. Für seinen privaten Zoo importierte er Nilpferde aus Afrika.
RAUL ARBOLEDA / AFP / picturedesk.com

Die ersten Exemplare hatte der frühere Drogenbaron Pablo Escobar vor Jahrzehnten aus Afrika nach Kolumbien bringen lassen, inzwischen sind die Nilpferde eine wahre Plage geworden. Denn die Riesen sind eine Gefahr für Menschen und Tiere in Kolumbien. Experten hätten seit Jahren die Zahl der Flusspferde zu kontrollieren versucht, wie die BBC schreibt.

Versuche, die Herde einzudämmen, scheiterten

Die inzwischen mehr als 160 Nilpferde stammen von zunächst wenigen Exemplaren ab, die Escobar in den 1980er-Jahren für seinen Privatzoo aus Afrika hatte einfliegen lassen. Die Behörden haben verschiedene Ansätze ausprobiert, um die Bevölkerungsexplosion im kolumbianischen Hauptfluss, der Magdalena, einzudämmen, darunter Sterilisation und die Überführung von Tieren in Zoos im Ausland.

Die Bemühungen, das Wachstum der Herde einzudämmen, scheiterten jedoch, da es an Raubtieren mangelte und die fruchtbare und sumpfige Region Antioquia perfekte Bedingungen für das Gedeihen des einheimischen afrikanischen Tieres bot.

Nilpferde zur "invasiven" Art erklärt

Nilpferde gehören zu den gefährlichsten Tieren der Welt. Im vergangenen Jahr waren die Tiere in Kolumbien von den Behörden zur "invasiven" Art erklärt worden. Damit wurde die Tür für ihre Tötung geöffnet. "Wir arbeiten am Protokoll für den Export der Tiere", wird Umweltministerin Susana Muhamad von lokalen Medien zitiert. "Wir werden kein einziges Tier exportieren, wenn keine Genehmigung der Umweltbehörde des anderen Landes vorliegt", sagt Muhamad weiter.

Kolumbianische Experten warnen seit langem, dass die unkontrollierte Fortpflanzung der Flusspferde eine Gefahr für Menschen und einheimische Wildtiere darstellt. Schätzungen gehen davon aus, dass die Population bis zum Jahr 2035 auf 1000 ansteigen könnte, wenn nichts unternommen wird. Tierschützer sagen jedoch, dass die Sterilisation für die Tiere mit Leiden verbunden ist – und mit großen Gefahren für die Tierärzte, die sie durchführen.

Der Kokainkönig aus Kolumbien

Escobar war der Chef des Medellín-Kartells und wurde als "Kokainkönig" bezeichnet, der durch den Drogenschmuggel in den Anfängen nach Miami und in den Süden der USA – später in der ganzen Welt – ein geschätztes Vermögen von 30 Milliarden US-Dollar anhäufte. Seine blutige Herrschaft erstreckte sich über mehr als ein Jahrzehnt und beinhaltete Entführungen, Hunderte von Morden, Bestechung, Bombenanschläge und Revierkämpfe mit rivalisierenden Drogenbaronen – sowie einen kurzen Aufenthalt als gewählter Politiker.

Als einer der meistgesuchten Männer der Welt stellte er sich 1991 den kolumbianischen Behörden mit der Vereinbarung, fünf Jahre in einem von ihm gebauten Gefängnis namens La Catedral zu verbringen. Ein Jahr später begab sich Escobar auf die Flucht, als die Regierung versuchte, ihn in ein sichereres Gefängnis zu verlegen. Mit einem Kopfgeld von zwei Millionen US-Dollar wurde er in seiner Heimatstadt Rionegro getötet – am 2. Dezember 1993 wurde er auf einem Dach erschossen, als er versuchte, der Polizei zu entkommen.

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