Klima im Theater
Jetzt kommt Klima-Aktivismus auf die große Bühne
Erstmals in Österreich wird das Stück "Das Licht der Welt" von Raphaela Bardutzky gezeigt. Ab Samstag im Vestibül des Wiener Burgtheaters.
Am Samstag feiert der Klima-Aktivismus am Wiener Burgtheater Premiere. Am "Vestibül" wird erstmals "Das Licht der Welt" von Raphaela Bardutzky mit Musik von Oskar Haag gezeigt.
Im Stück thematisiert Autorin Bardutzky, die selbst vor Ort beim Klimaaktivisten-Camp in Lützerath war, die extremen Lebensbedingungen in Klima-Protestcamps. "Wir fanden es wichtig, hier die Stimmen der jungen Generation auf die Bühne zu holen", sagt Regisseur Maximilian Pellert gegenüber "Heute".
Er inszeniert das Theaterstück mit jungen Laiendarstellern. "Für dieses Stück genau das Richtige", wobei Pellert sich ursprünglich für sein Regiedebüt die Arbeit mit Profi-Schauspielern vorgestellt hat. Allerdings: "Anders hätte es gar nicht sein dürfen." Die Generation, von der erzählt wird, spricht nun für sich selbst.
Ist es verantwortbar, heute noch Kinder zu bekommen?
Das Stück "Das Licht der Welt" behandelt Formen des Engagements und Protests, welche man angesichts der Klimakatastrophe finden kann. Erzählt wird die Geschichte einer Gruppe von Umweltaktivisten, die unter anderem mittels Schienenblockaden einen Wald in einem Braunkohleabbaugebiet besetzt.
In diese Gemeinschaft stößt eine Aktivistin, Rabe genannt, die die extremen Lebensbedingungen im Protestcamp und die damit verbundenen konfliktvollen, aber auch bestärkenden Gruppendynamiken erst kennenlernen muss. Sie versteht, dass die Übernahme von Verantwortung nicht nur gesellschaftlich und politisch gefordert ist, sondern auch die persönlichsten und intimsten Bereiche des Lebens betrifft.
Ihre ungewollte Schwangerschaft konfrontiert sie mit der Problematik, inwiefern es heute verantwortbar ist, ein Kind in die Welt zu setzen – eine plötzlich ganz konkret werdende Frage, die den Alltag der Protestierenden unterbricht und diese vor eine besondere Prüfung stellt.
Damit die Omi das Enkerl versteht
Das Stück mache deutlich, "dass es einfach notwendig ist, sich zu engagieren, und warum diese jungen Leute ihr Studium und ihr Leben dafür unterbrochen haben", sagt Pellert gegenüber "Heute".
Theater werfe Fragen auf, könne Diskussionen anregen, sagt Pellert. "Natürlich ist es ein Teil von Aktivismus, dem Thema eine Bühne zu geben. Und das auch einem Publikum im Burgtheater näherzubringen, das ja sonst nicht gerade das typische Publikum auf Demos ist", schmunzelt Pellert.