Die Firma Anthropic greift mit der KI Claude ChatGPT von OpenAI an.
Andrej Sokolow / dpa / picturedesk.com
Die neue künstliche Intelligenz GPT-4o ist zurzeit in aller Munde: Der neue Entwicklungssprung von Branchenkrösus "Open AI" hat diverse bahnbrechende neue Features zu bieten. Ganz konkurrenzlos ist er aber nicht: Die Firma "Anthropic" aus San Francisco bringt ihre KI "Claude 3" nach Europa. Hinter dem Unternehmen stehen Ex-Mitarbeitende des ChatGPT-Entwicklers OpenAI, Investoren sind unter anderem Amazon und Google. Um Claude in Österreich zu nutzen, brauchte man bisher einen VPN. Nun geht es ohne.
Doch was kann die KI, und was ist anders als bei ChatGPT? Eine Übersicht.
Hier schneidet Claude besser ab als ChatGPT
Laut Vellum.ai überzeugt Claude vor allem bei folgenden Aufgaben:
Glaubt man den Nutzerinnen und Nutzern auf Reddit, schreibt Claude kreativer und poetischer als GPT-4.
Claude soll GPT-4 bei "Needle in a Haystack"-Aufgaben übertreffen. Mit der Nadelsuche im Heuhaufen sind in diesem Fall Aufgaben gemeint, bei denen die KI sehr viel Kontext verarbeiten muss und die Aussicht auf Erfolg klein ist.
Claude soll GPT-4 bei Programmieraufgaben mit fokussierteren und umsetzbaren Antworten übertreffen, obwohl GPT-4 in der logischen Argumentation die Nase wohl immer noch vorn habe.
Hier schneidet Claude schlechter ab als ChatGPT:
Es gibt eine unlimitierte Gratis-Version von ChatGPT auf Basis von GPT-3.5. Anthropic bietet nur eine eingeschränkte Gratis-Version von Claude an.
Claude soll Daten in PDFs schlechter erkennen als GPT-4, wobei Claude besser funktioniert, wenn man die PDFs vorher in Bilder konvertiert.
Beide KIs beschreiben Datenvisualisierungen gut, machen aber noch Fehler. Claude neigt dazu, Informationen auszuspucken, die nicht in der Visualisierung drin sind.
Künstliche Intelligenz: ChatGPT kann jetzt mit dir sprechen und dich hören
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Es können auch zwei Bilder gleichzeitig an ChatGPT gesendet werden. Hier eine Anleitung des Werkzeugkastens mitsamt Foto des Kastens. ChatGPT sagt dir dann, ob du den richtigen Schraubenzieher hast und welcher es ist.
OpenAI / Screenshot
Neben handwerklichen Anfragen hilft ChatGPT auch beim Kochen, indem es den Kühlschrank analysiert, oder bei der Interpretation von Grafiken.
OpenAI / Screenshot
Mach ein Foto und ChatGPT sagt dir alles darüber, was du siehst. Das neue Update von OpenAI bietet mehrere neue Funktionen für den KI-Chatbot.
OpenAI
Die App-Version kann nun auch für Sprachnachrichten verwendet werden. ChatGPT hat jetzt auch eine Stimme und gibt dir mündlich Antwort auf deine Sprachanfragen.
OpenAI / Screenshot
Die Bildfunktion ist wohl das beeindruckendste Update von ChatGPT. Mit dem neuen Plus-Button können Bilder direkt aus der Camera Roll an ChatGPT gesendet werden.
OpenAI / Screenshot
Als Beispiel fotografierte OpenAI in ihrer Demo ein Fahrrad.
OpenAI / Screenshot
Danach wurde der Chatbot um Anweisungen gebeten, wie man den Sattel niedriger einstellt.
OpenAI / Screenshot
ChatGPT analysiert dabei auch spezifische Stellen, die mit einem Zeichenwerkzeug markiert werden können. In diesem Beispiel wird der Chatbot nach Details zum Sattelklemmbolzen gefragt.
OpenAI / Screenshot
Es können auch zwei Bilder gleichzeitig an ChatGPT gesendet werden. Hier eine Anleitung des Werkzeugkastens mitsamt Foto des Kastens. ChatGPT sagt dir dann, ob du den richtigen Schraubenzieher hast und welcher es ist.
OpenAI / Screenshot
Neben handwerklichen Anfragen hilft ChatGPT auch beim Kochen, indem es den Kühlschrank analysiert, oder bei der Interpretation von Grafiken.
OpenAI / Screenshot
Mach ein Foto und ChatGPT sagt dir alles darüber, was du siehst. Das neue Update von OpenAI bietet mehrere neue Funktionen für den KI-Chatbot.
OpenAI
Die App-Version kann nun auch für Sprachnachrichten verwendet werden. ChatGPT hat jetzt auch eine Stimme und gibt dir mündlich Antwort auf deine Sprachanfragen.
OpenAI / Screenshot
Hier sind beide KIs etwa gleich stark:
In vielen Ländern bieten beide Unternehmen Web-Versionen ihrer KIs an. Zudem sind mobile Apps für Smartphones und eine Variante für Firmen verfügbar.
In der Mathematik sind beide KIs etwa gleich stark, bei Mittel- und Grundschulrätseln sind die Leistungen vergleichbar.
Auch beim Zusammenfassen von Texten sind die beiden KIs etwa gleich gut. Claudes Zusammenfassungen sind eher kurz, die von GPT-4 ausführlicher.
Ein typisches Problem von allen generativen KIs sind Halluzinationen: Die KIs generieren ihren Output basierend auf Wahrscheinlichkeitsrechnungen – ohne Blick auf Logik und Wahrheitsgehalt. So kann es sowohl bei Claude als auch bei ChatGPT zu komischen Ergebnissen kommen.
OpenAI legt mit GPT-4o wieder vor und macht ChatGPT noch besser
Der Vergleich oben ist mit Vorsicht zu genießen. Er ist bloß eine Momentaufnahme, die KI-Welt bewegt sich aber rasend schnell. OpenAI hat bei einer Präsentation am 13. Mai ein neues GPT-Modell vorgestellt, das Claude teils wohl wieder überholt hat.
Es gibt Alternativen
Wichtig ist anzumerken, dass der Durchschnittsnutzer wohl kaum große Unterschiede bei der Nutzung von Claude und ChatGPT feststellen wird. Die Wahl der KI ist also vor allem eine persönliche Präferenz. Zudem gibt es weitere Alternativen, etwa Googles Gemini oder Grok von Elon Musks Firma xAI. Zusätzlich gibt es Perplexity AI der gleichnamigen Firma, das unter anderem GPT-4 und Claude 3 in einer Anwendung anbietet.
Phänomen Überbeschäftigte: "ChatGPT macht über 80 Prozent meiner Jobs"
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Der Dienst des OpenAI-Gründers Sam Altman (37) ist der herkömmlichen Suchmaschinensuche in vielen Punkten überlegen – so kann er programmieren und schwierige Gleichungen lösen, aber auch E-Mails schreiben und Marketingkampagnen ausarbeiten.
REUTERS
Doch die Zuverlässigkeit von KI-Modellen wie ChatGPT birgt noch große Gefahren. Dies musste Google bei der Präsentation ihres Chatbots Bard schmerzlich erfahren, als die Aktie nach einem peinlichen Fehler kurzzeitig 100 Milliarden an Wert verlor.
20M
Brief als Reaktion auf die Veröffentlichung der neuen Version des Chatbots ChatGPT durch das Unternehmen OpenAI Mitte März.
Reuters
Der Chatroboter kann so gut unterstützen, dass einige deshalb nun gleich mehrere Jobs auf einmal machen.
REUTERS
Der Dienst des OpenAI-Gründers Sam Altman (37) ist der herkömmlichen Suchmaschinensuche in vielen Punkten überlegen – so kann er programmieren und schwierige Gleichungen lösen, aber auch E-Mails schreiben und Marketingkampagnen ausarbeiten.
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Doch die Zuverlässigkeit von KI-Modellen wie ChatGPT birgt noch große Gefahren. Dies musste Google bei der Präsentation ihres Chatbots Bard schmerzlich erfahren, als die Aktie nach einem peinlichen Fehler kurzzeitig 100 Milliarden an Wert verlor.
20M
Brief als Reaktion auf die Veröffentlichung der neuen Version des Chatbots ChatGPT durch das Unternehmen OpenAI Mitte März.
Reuters
Der Chatroboter kann so gut unterstützen, dass einige deshalb nun gleich mehrere Jobs auf einmal machen.