KI-Kampf

Jetzt kommt "Claude", der ChatGPT-Konkurrent

ChatGPT oder doch lieber Gemini? Mit "Claude" gibt es nun eine weitere starke KI-Alternative.
18.05.2024, 16:34

Die neue künstliche Intelligenz GPT-4o ist zurzeit in aller Munde: Der neue Entwicklungssprung von Branchenkrösus "Open AI" hat diverse bahnbrechende neue Features zu bieten. Ganz konkurrenzlos ist er aber nicht: Die Firma "Anthropic" aus San Francisco bringt ihre KI "Claude 3" nach Europa. Hinter dem Unternehmen stehen Ex-Mitarbeitende des ChatGPT-Entwicklers OpenAI, Investoren sind unter anderem Amazon und Google. Um Claude in Österreich zu nutzen, brauchte man bisher einen VPN. Nun geht es ohne.

Doch was kann die KI, und was ist anders als bei ChatGPT? Eine Übersicht.

Hier schneidet Claude besser ab als ChatGPT

Laut Vellum.ai überzeugt Claude vor allem bei folgenden Aufgaben:

  • Glaubt man den Nutzerinnen und Nutzern auf Reddit, schreibt Claude kreativer und poetischer als GPT-4.
  • Claude soll GPT-4 bei "Needle in a Haystack"-Aufgaben übertreffen. Mit der Nadelsuche im Heuhaufen sind in diesem Fall Aufgaben gemeint, bei denen die KI sehr viel Kontext verarbeiten muss und die Aussicht auf Erfolg klein ist.
  • Claude soll GPT-4 bei Programmieraufgaben mit fokussierteren und umsetzbaren Antworten übertreffen, obwohl GPT-4 in der logischen Argumentation die Nase wohl immer noch vorn habe.

Hier schneidet Claude schlechter ab als ChatGPT:

  • Es gibt eine unlimitierte Gratis-Version von ChatGPT auf Basis von GPT-3.5. Anthropic bietet nur eine eingeschränkte Gratis-Version von Claude an.
  • Claude soll Daten in PDFs schlechter erkennen als GPT-4, wobei Claude besser funktioniert, wenn man die PDFs vorher in Bilder konvertiert.
  • Beide KIs beschreiben Datenvisualisierungen gut, machen aber noch Fehler. Claude neigt dazu, Informationen auszuspucken, die nicht in der Visualisierung drin sind.

Hier sind beide KIs etwa gleich stark:

  • In vielen Ländern bieten beide Unternehmen Web-Versionen ihrer KIs an. Zudem sind mobile Apps für Smartphones und eine Variante für Firmen verfügbar.
  • In der Mathematik sind beide KIs etwa gleich stark, bei Mittel- und Grundschulrätseln sind die Leistungen vergleichbar.
  • Auch beim Zusammenfassen von Texten sind die beiden KIs etwa gleich gut. Claudes Zusammenfassungen sind eher kurz, die von GPT-4 ausführlicher.
  • Ein typisches Problem von allen generativen KIs sind Halluzinationen: Die KIs generieren ihren Output basierend auf Wahrscheinlichkeitsrechnungen – ohne Blick auf Logik und Wahrheitsgehalt. So kann es sowohl bei Claude als auch bei ChatGPT zu komischen Ergebnissen kommen.

OpenAI legt mit GPT-4o wieder vor und macht ChatGPT noch besser

Der Vergleich oben ist mit Vorsicht zu genießen. Er ist bloß eine Momentaufnahme, die KI-Welt bewegt sich aber rasend schnell. OpenAI hat bei einer Präsentation am 13. Mai ein neues GPT-Modell vorgestellt, das Claude teils wohl wieder überholt hat.

Es gibt Alternativen

Wichtig ist anzumerken, dass der Durchschnittsnutzer wohl kaum große Unterschiede bei der Nutzung von Claude und ChatGPT feststellen wird. Die Wahl der KI ist also vor allem eine persönliche Präferenz. Zudem gibt es weitere Alternativen, etwa Googles Gemini oder Grok von Elon Musks Firma xAI. Zusätzlich gibt es Perplexity AI der gleichnamigen Firma, das unter anderem GPT-4 und Claude 3 in einer Anwendung anbietet.

{title && {title} } red,20 Minuten, {title && {title} } 18.05.2024, 16:34
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