Am heutigen Montagnachmittag kommt es vor dem Wiener Handelsgericht zu zwei wichtigen Terminen, die für das in die Insolvenz geschlitterte Immobilien-Reich von René Benko von entscheidender Bedeutung sein werden.
Konkret sind die sogenannten Prüfungstagsatzungen für die Signa Prime und Signa Development anberaumt. Die Luxus-Immobilien-Gesellschaft und das Immobilien-Entwicklungsunternehmen sind die beiden wichtigsten Töchter des gesamten Signa-Konzerns.
"Der Inhalt von Prüfungstagsatzungen ist es, dass der Insolvenzverwalter oder die Insolvenzverwalterin bekanntgeben wird, wie hoch der aktuelle Passiva-Stand, also der Schuldenstand, jeweils von der Development und der Prime ist", erklärt Cornelia Wesenauer vom Alpenländischer Kreditorenverband AKV am Montag im "Ö1 Morgenjournal".
Dabei werden die von Gläubigern angemeldeten Forderungen in Bestand und Höhe geprüft. Danach wird eine gesammelte Meldung abgegeben. In ihren eigenen Insolvenzanträgen hatten Signa Prime und Signa Development Verbindlichkeiten von 4,3 bzw. 1,3 Milliarden Euro angegeben.
Wie es danach weitergeht, schilderte Karl-Heinz Götze vom Kreditschutzverband von 1870: "Nach der Prüfungstagsatzung werden die Insolvenzverwalter am Sanierungsplan genauer noch arbeiten. Sie werden prüfen, wie hoch die Quote noch sein soll – also die Angemessenheit des Sanierungsplanes werden sie prüfen – und sie werden sich dazu äußern."
Eine endgültige Aussage über die Machbarkeit einer solchen Sanierung dürfte von den Verantwortlichen aber noch nicht getroffen werden. Andrea Schermann vom AKV rechnet am heutigen Montag noch nicht mit einer finalen Einschätzung.
"In der Sache Signa ist nichts normal", sagte sie gegenüber der Nachrichtenagentur APA. Die Sanierungsverwalter würden sich deshalb auch nicht "aus dem Fenster lehnen" wollen. Ihr Verdikt wird voraussichtlich kurz vor der endgültigen Gläubigerabstimmung, der Sanierungsplantagsatzung, in drei Wochen feststehen. Diese ist für den 18. März anberaumt.
Jetzt geht es für den Pleite-Milliardär wirklich um alles. Denn nur wenn die Mehrheit der Gläubiger den Sanierungsplänen zustimmt, dann können Signa Prime und Signa Development weitergeführt werden. Ist das nicht der Fall, schlittern sie in den Konkurs.
Dann droht auch eine fatale Liquidation, die den gesamten Konzern, die Signa Holding, in die Tiefe reißen könnte. Die Signa Holding wird dann im April Thema vor Gericht.