Long-COVID
"Jeder sollte jetzt wieder Maske in den Öffis tragen"
Anhaltende Folgezustände durch virale Erkrankungen sind zwar selten, aber nicht auszuschließen. Masken würden Abhilfe verschaffen.
"Postvirale Symptome sind nicht häufig", erklärt Susanne Rabady, Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin (ÖGAM), im Interview mit "Heute". Diese würden unter anderem bei Influenza, dem Pfeifferschen Drüsenfieber oder diversen exotischen Krankheiten ebenso vorkommen, wie bei COVID.
Studien aus Finnland zeigen, dass etwa 1,4 Prozent der Infizierten unter Long-COVID leiden würden. "Die akute Infektion dauert vier Wochen, das ist normal", erklärt Rabady weiter. "Erst ab vier bis zwölf Wochen sind es anhaltende Symptome und alles was darüber hinausgeht bezeichnet man als Post-COVID."
Symptome immer abklären
Die Symptomvielfalt bei postviralen Zuständen sei groß: Neben Husten- und Atembeschwerden sind die häufigsten Beschwerden übermäßige Müdigkeit und Erschöpfung, sowie Leistungsreduktion, Konzentrationsstörung und der sogenannte "Brainfog", so die Präsidentin weiter.
Dabei sind die Schweregrade ganz unterschiedlich. "Manche Menschen sind arbeitsfähig und manche nicht", sagt Susanne Rabady. "Am aller wichtigsten ist aber, dass jedes der Symptome beim Hausarzt abgeklärt werden muss." Denn nicht alle müssen ursächlich im Zusammenhang stehen und wären eventuell auch einzeln behandelbar.
Therapien verschaffen Abhilfe
Was man in einem postviralen Zustand machen kann, sei auch wichtig, so Rabady. Denn es komme vor, dass Leute selbst Rückschlüsse bezüglich ihrer Symptome ziehen und diese dann nicht richtig behandeln würden. "Man muss zuerst abklären, ob es wirklich einer ist", sagt sie.
Anfangs gilt es noch eine symptomatische Therapie anzustreben. Ansonsten müsse man Methoden, wie Ergotherapie oder Physiotherapie, finden, um damit umzugehen.
Maske tragen und Abstand einhalten
Auch der Sicherheitsabstand spiele eine entscheidende Rolle bei der Infizierung. Man solle auch nicht erst darauf warten, dass die Regierung Maßnahmen setzt, sondern selbst schon viel früher handeln.