Massive Deutschprobleme
Jeder 3. Erstklässler in Wien versteht Lehrer nicht
In Wien-Margareten kann sogar nur jeder dritte Erstklässler gut genug Deutsch, um dem Unterricht zu folgen. Die ÖVP fordert dringend Maßnahmen.
Wienweit werden 35,7 Prozent der Erstklässler als außerordentliche Schüler geführt. Dabei handelt es sich um Kinder, die zu schlecht Deutsch sprechen und verstehen, um dem Unterricht zu folgen. Brisant: 66,7 Prozent dieser Schüler mit Deutschdefizit sind bereits hier geboren und 77,5 Prozent von ihnen besuchten mindestens zwei Jahre den Kindergarten.
Besonders dramatisch ist die Lage in fünf Wiener Bezirken. In Margareten, Ottakring, Brigittenau, Favoriten und Meidling beträgt die Quote jener Schüler, die kaum oder sehr schlecht Deutsch sprechen und verstehen über 50 Prozent. Das geht aus einer Anfragebeantwortung der Wiener ÖVP an den Wiener Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) hervor.
5 Bezirke mit den meisten außerordentlichen Erstklässlern
Margareten: 68,1 Prozent der Erstklässler sind außerordentliche Schüler, davon sind 57,9 Prozent hier geboren und 72,6 Prozent waren mindestens 2 Jahre im Kindergarten
Ottakring: 56,9 Prozent der Erstklässler sind außerordentliche Schüler, davon sind 63,8 Prozent hier geboren und 78,6 Prozent waren mindestens 2 Jahre im Kindergarten
Brigittenau: 56,8 Prozent der Erstklässler sind außerordentliche Schüler, davon sind 72,3 Prozent hier geboren und 82,0 Prozent waren mindestens 2 Jahre im Kindergarten
Favoriten: 53,6 Prozent der Erstklässler sind außerordentliche Schüler, davon sind 70,8 Prozent hier geboren, 75,5 Prozent waren mindestens 2 Jahre im Kindergarten
Meidling: 51,4 Prozent der Erstklässler sind außerordentliche Schüler, davon sind 72,2 Prozent hier geboren und 73,7 Prozent waren mindestens 2 Jahre im Kindergarten
„Der Sozialmagnet Wien zieht unzählige Menschen nach Wien, gleichzeitig setzt die Stadtregierung auch keine Maßnahmen, um diese Menschen zu integrieren.“
"Wir zeigen schon lange auf, dass es in Wien mehr Deutschförderung für die Kindergärten und Pflichtschulen braucht. Anstatt wirksame Maßnahmen zu setzen, schieben SPÖ und Neos nur die Verantwortung ab. Der Sozialmagnet Wien zieht unzählige Menschen nach Wien, gleichzeitig setzt die Stadtregierung auch keine Maßnahmen, um diese Menschen zu integrieren. Kein Wunder, dass wir bald unlösbare Zustände erreichen. Wir fordern eine deutliche Verbesserung der Deutschförderung mit mehr Deutschförderkräften, kleineren Gruppen und verpflichtendem Kindergarten ab 3 Jahren für alle, die nicht ausreichend Deutsch können", so Wiens ÖVP-Chef Karl Mahrer.
„Das ist ein Totalversagen der Bildungs- und Integrationspolitik von SPÖ und Neos.“
In die gleiche Kerbe schlägt auch Harald Zierfuß, Bildungssprecher der ÖVP Wien: Für ihn sind die Zahlen einiger Bezirke "mehr als erschreckend". In fünf Wiener Bezirken könne zur Einschulung mehr als die Hälfte der Kinder nicht mehr ausreichend Deutsch für die Schule. Und das, obwohl die meisten von ihnen bereits hier geboren und aufgewachsen sind und mindestens zwei Jahre im Kindergarten waren. "Das ist ein Totalversagen der Bildungs- und Integrationspolitik von SPÖ und Neos. Viel zu lange hat die Stadtregierung die Deutschförderung in den Wiener Kindergärten vernachlässigt. Auf 20.000 Kindergartenkinder mit Deutschförderbedarf in Wien kommen nur 300 Vollzeitstellen an Deutschförderkräften. SPÖ und Neos schauen dabei zu, wie das Wiener Bildungswesen zusammenbricht."