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Ungeimpfte werden bei 2G-Kontrollen immer aggressiver
Seit etwa einer Woche wird der 2G-Nachweis auch im Handel kontrolliert. Laut dem Obmann des Handelsverbandes gehen die Emotionen hoch.
Beschimpfen, bedrohen oder sogar unerlaubtes Filmen: Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Handel empfinden laut Rainer Will, Obmann des Handelsverbandes, die 2G-Kontrollen als große Belastung. Laut Will zeigen zwar 80 bis 90 Prozent der Kunden ihren Impfpass in den Geschäften freiwillig her, doch einer von zehn Kunden reagiere auf die Kontrollen emotional und aufgebracht. Im Interview mit Ö3 erklärte der Obmann: "Es eskaliert immer mehr, weil insbesondere radikalere, ungeimpfte Kunden die Mitarbeiter belästigen, die Konfrontation suchen, mit dem Smartphone mitfilmen, das dann auf Social Media posten."
"Uns wird ständig mit einer Anzeige gedroht"
Wegen der aggressiven Vorfälle hätten die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Handel laut Will mittlerweile Angst in die Arbeit zu gehen. Wegen dem Thema sei man mit dem Bundeskriminalamt und Innenministerium bereits im Austausch. Wie radikal sich manche Kunden und Kundinnen gegen die 2G-Kontrollen wehren, weiß auch eine Verkäuferin eines bekannten Schreibwaren-Diskonters in Bruck-Mürzzuschlag (Stmk.).
Ihr Alltag habe sich mit der Kontrollpflicht massiv verändert und bestehe zu einem großen Teil nur noch aus Beschimpfungen, Drohungen und Respektlosigkeiten. "Uns wird ständig mit einer Anzeige gedroht. Außerdem sind viele fest der Meinung, dass wir nicht kontrollieren dürfen. Die Polizei ist schon mehrfach ausgerückt", so die Steirerin im Interview mit der "Kleinen Zeitung".
Bereits eine Lappalie wie ein einzelner Büroartikel reicht oft schon aus, um brenzlige Situationen zu entzünden. "Viele bestehen dann darauf, dass ein Bleistift ein lebensnotwendiges Produkt ist und sie den auch ohne 2G-Regel kaufen dürfen. Einige suchen bewusst die Auseinandersetzung", schildert die Frau. Ähnliches war auch in einem Libro in Graz passiert, wo ein Mann wegen einem Kleber bei der 2G-Kontrolle völlig eskalierte – "Heute" berichtete.