Wiener Linien
Jeden 2. Tag eine Attacke auf Öffi-Mitarbeiter in Wien
Wüste Beschimpfungen und tätliche Attacken: 2023 wurden 168 Übergriffe auf Öffi-Mitarbeiter gezählt. Das dürfte aber nur die Spitze des Eisbergs sein…
Öffi-Mitarbeiter leben gefährlich – durchschnittlich jeden zweiten Tag gibt es in Wien (offiziell) einen Übergriff auf Wiener-Linien-Mitabeiter. Im Vorjahr 2023 wurden insgesamt 168 Attacken auf Öffi-Bedienstete registriert. Das Spektrum reicht hier von der Beschimpfung bis zum tätlichen Angriff. Immerhin gab es im Vorjahr weniger registrierte Attacken als im Jahr 2022. Damals gab es 207 Übergriffe, davon konnte aber rund ein Drittel auf die Maskenpflicht und andere Corona-Regeln zurückgeführt werden. Im Jahr 2021 gab es 154 Angriffe auf Wiener-Linien-Mitarbeiter. Die Dunkelziffer dürfte aber jedes Jahr um ein Vielfaches höher sein, denn natürlich wird nicht alles angezeigt.
Aggressive Schwarzfahrer
Die Gründe für Angriffe sind unterschiedlich: Oft werden Schwarzfahrer aggressiv, auch Betrunkene oder Personen unter Drogeneinfluss gehen manchmal auf Mitarbeiter los. Bei Kontrollen der Hausordnung kam es ebenfalls schon zu wüsten Beschimpfungen und schmerzhaften Attacken.
Täter werden geklagt
"Dabei ist klar: Jeder Angriff ist einer zu viel. Die Wiener Linien zeigen null Toleranz und bringen jeden Fall zur Anzeige", so Wiener-Linien-Sprecherin Katharina Steinwendtner zu "Heute". "Dabei ist egal, ob der Übergriff verbal oder körperlich ist. Die Wiener Linien stellen den Tätern durch Krankenstände und Einsatzkräfte entstandene Kosten in Rechnung und klagen diese, wenn nötig, auch ein."
„Die Wiener Linien zeigen null Toleranz und bringen jeden Fall zur Anzeige“
Kriseninterventions-Team
Bei den Wiener Linien gibt es ein innerbetriebliches Kriseninterventionsteam, genannt "Sozius". Das Team besteht aus Mitarbeitern die hauptberuflich bei den Wiener Linien angestellt sind. Zusätzlich zu ihrer Haupttätigkeit haben sie eine spezielle innerbetriebliche Ausbildung im Bereich der Notfallpsychologie und Krisenintervention absolviert. Sie leisten regelmäßig psychosoziale Erste-Hilfe für betroffene Kollegen – und das freiwillig. "Diese Rundumbetreuung durch kollegiale Ersthelfer, inklusive fachlicher Leitung innerhalb des eigenen Betriebes, ist in dieser Form einzigartig in Österreich", so Steinwendtner.