Achtung Männer!
Jede Stunde vor dem PC erhöht das Impotenz-Risiko
Männer, die mehr Zeit mit Videospielen verbringen, haben ein 3,5 Mal höheres Risiko für Impotenz. Das sagt eine neue chinesische Studie.
Zu viel Bildschirmzeit macht Männer buchstäblich weich: Chinesische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass das Spielen von Computerspielen über einen längeren Zeitraum die Wahrscheinlichkeit von Erektionsstörungen drastisch erhöhen kann, wie eine neue Studie zeigt. "Die vorliegende Studie liefert substanzielle Beweise für einen positiven kausalen Zusammenhang zwischen Computernutzung und dem Risiko einer erektilen Dysfunktion", schreiben die Studienautoren.
Von erektiler Dysfunktion spricht man, wenn der Mann nicht in der Lage ist, eine Erektion zu bekommen oder lange genug zu halten, um Sex zu haben. Bei vielen handelt es sich um eine kurzfristige Erkrankung, die durch Faktoren wie Alltagsstress, Alkohol oder Müdigkeit verursacht wird. Bei manchen kann es jedoch auch sein, dass sie aufgrund körperlicher oder emotionaler Probleme oder einer Kombination aus beidem über einen längeren Zeitraum auftritt.
Zu diesem Ergebnis kamen die Wissenschaftler, indem sie "den kausalen Zusammenhang zwischen sitzendem Freizeitverhalten und erektiler Dysfunktion" untersuchten. Dazu beobachteten die Forscher 223.805 Männer im Alter von 40 bis 69 Jahren bei verschiedenen Freizeitaktivitäten, darunter Fernsehen, Computernutzung und Autofahren. Anschließend maßen sie den Testosteronspiegel und andere Sexualhormone sowie die Gefühle von Depressionen und Angstzuständen der Teilnehmer.
Pro 1,2 Stunden vor dem PC steigt das Risiko 3,5 Mal
Die Wissenschaftler fanden heraus, dass für jede zusätzliche 1,2 Stunden am Computer die Wahrscheinlichkeit einer erektilen Dysfunktion mehr als verdreifacht wurde. Interessanterweise fanden die Wissenschaftler keine Beweise dafür, dass Fernsehen oder Autofahren in der Freizeit denselben Effekt hatten, was darauf hindeutet, dass die sitzende Tätigkeit an sich nicht das Problem war. Es wurde kein Zusammenhang zwischen Computernutzung und Depressionen oder Angstzuständen festgestellt.
Wie hängen Erektionsprobleme und Computerspiele zusammen?
Längerer Computerkonsum wird mit einem niedrigeren Spiegel des follikelstimulierenden Hormons (FSH) in Verbindung gebracht, das von der Hypophyse des Gehirns produziert wird. Zusammen mit Testosteron ist FSH für die Stimulierung der Spermienproduktion bei Männern verantwortlich, die, wenn sie beeinträchtigt wird, zu erektiler Dysfunktion führen kann. In ähnlicher Weise hat sich gezeigt, dass ein niedriger FSH-Spiegel zu verminderter Libido, Unfruchtbarkeit und Energiemangel führt. Glücklicherweise kann dieser digital bedingten Impotenz durch "moderate körperliche Aktivität" entgegengewirkt werden, wie es in der Studie heißt.
Die Studie hatte aber Einschränkungen. Unter anderem wurden nur Männer im Alter von 40 bis 69 Jahren untersucht, obwohl erektile Dysfunktion am häufigsten bei über 70-Jährigen auftritt. Darüber hinaus war nicht klar, wie schwerwiegend die Impotenz war. "Daher konnte nur der Schluss gezogen werden, dass mit zunehmender Dauer der Computernutzung die Wahrscheinlichkeit einer erektilen Dysfunktion zunahm. Aber das Risiko, eine bestimmte Art von erektiler Dysfunktion zu entwickeln, oder der Schweregrad der erektilen Dysfunktion konnte nicht bestimmt werden", schreiben die Autoren. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass weitere Forschungsarbeiten erforderlich sind, bevor sie einen "definitiven kausalen Zusammenhang" zwischen Computernutzung und Impotenz herstellen können. In der Studie wurde auch nicht spezifiziert, welche Art von Freizeit-Computernutzung das Risiko einer Impotenz erhöht.