Verrücktes 3:2
Jansson schießt Rapid gegen Rivale Salzburg zum Sieg
3:2! Rapid feiert einen Heimsieg gegen Liga-Krösus Salzburg. Die Hütteldorfer siegen dank Doppelpacker Jansson, verlieren aber zwei Top-Stürmer.
Sportliche Kampfansage von Rapid! Die Hütteldorfer fügten Red Bull Salzburg am Sonntag in der fünften Bundesliga-Runde die erste Saison-Niederlage zu, deren Star-Trainer Pep Lijnders die erste Pleite seiner Ära in der Mozartstadt. Die Wiener gehen als Liga-Zweiter in die Länderspielpause.
Isak Jansson stach beim packenden Liga-Hit als Doppelpacker heraus. Bitterer Nachgeschmack aus Sicht der siegreichen Wiener: Mit Guido Burgstaller und Dion Beljo mussten beide Top-Stürmer verletzt ausgewechselt werden. Mehr dazu hier:
Drei Tage nach dem bitteren Europa-League-Aus von Rapid gegen Braga starteten die Hausherren auch gegen Salzburg denkbar ungünstig in den Kracher der fünften Runde. Dorgeles Nene brachte die Gäste schon in der fünften Minute in Führung.
Rapid wirkte zunächst lethargisch, schien gegen den zuletzt formstarken Champions-League-Starter chancenlos. Bis Matthias Seidl mit seinem gezielten Laufpass sprichwörtlich die Dose öffnete, der pfeilschnelle Jansson gefühlvoll zum 1:1 einschob (19.).
Rapid war mit einem Schlag im Spiel. Es sollten 71 packende und ausgeglichene Minuten folgen – mit dem besseren Ende für die Hausherren.
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Zunächst ließ Burgstaller nach knapp einer halben Stunde die große Chance auf das zwischenzeitliche 2:1 aus. Beim versuchten Volley-Abschluss gab es dem Routinier einen folgenschweren Stich in der Oberschenkel-Muskulatur. Der Kärntner musste ausgewechselt werden. Auch sein Ersatzmann Beljo sollte nur rund eine halbe Stunde lang mitwirken können, ehe ihn eine Knöchelverletzung zum vorzeitigen Aus zwang.
Davor geschah aber noch einiges. Zunächst schoss Jonas Auer Rapid mit einem Traum-Volley von der Strafraumgrenze in Führung (37.), dann glich Petar Ratkov mit dem Pausenpfiff aus (45+3.).
Beljo war dann schon nicht mehr im Spiel, als Jansson der "Bullen"-Abwehr zum zweiten Mal enteilte, in der 60. Minute den späteren Siegestreffer nach Traumsolo erzielte.
Die Stimmen
Rapid-Star Louis Schaub: "Es war ein richtig gutes Spiel. Die Stimmung war richtig gut. Wir freuen uns sehr. Das war sehr wichtig, weil der Donnerstag sehr bitter für uns war. Es sind drei sehr wichtige Punkte."
Was die Siege gegen Meister Sturm und Vizemeister Salzburg aussagen? Schaub: "Es zeigt schon, dass wir Qualität in der Mannschaft haben und die besten Teams schlagen können. Das ist wichtig für uns und die Fans."
Rapid-Trainer Robert Klauß: "Das 0:1 war schon ein richtiger Nackenschlag. Vor allem nach dem Donnerstag. Aber dann haben wir uns gut gefangen, gut reingearbeitet in das Spiel."
Klauß über das Traumtor von Auer als mögliches Tor des Jahres: "Nein, das 3:2 von Jansson! Weil das hat er alles genau so gewollt. Bei Jonas, der rutscht halt mal drüber (lacht)."
Klauß über zehn Punkte aus den ersten fünf Ligaspiele: "Mich ärgert immer noch, dass wir in Linz nicht drei Punkte geholt haben. Und völlig verdient. Da heißt es jetzt, mehr Konstanz hineinzubekommen."
Salzburg-Trainer Lijnders: "Wir haben sehr gut gestartet. Wir haben dann sehr viele Bälle zwischen den Linien verloren. Wenn wir das Zentrum nicht zumachen, keine guten Absicherungen hat, muss man aggressiver werden. Das haben wir heute nicht gemacht."
Lijnders: "Ich wusste, dass es nicht immer nur nach oben gehen wird. Was heute schwer zu akzeptieren ist: dass es vermeidbar war."