Janko über Salzburg-Krise: "Fehlende Hierarchie"

Mit 0:5 ging Salzburg gegen Meister Sturm unter. In der Champions League stehen die "Bullen" mit null Punkten und einem Torverhältnis von 0:7 nach zwei Spielen gar nicht gut da. Dazu kommen nur zwei gewonnene Partien aus den letzten acht. Die Mozartstädter mit Star-Trainer Pep Lijnders sind spätestens jetzt in einer Krise angekommen.

Die höchste Niederlage der Red-Bull-Ära setzte es im März 2008 mit einem 0:7 gegen Rapid. TV-Experte Marc Janko stand damals auf dem Platz, analysierte jetzt bei "Sky" die bittere Niederlage gegen Sturm. "Ich habe heute nur ein Team gesehen, und das war Sturm Graz. Die haben zusammengearbeitet, gekämpft und einer ist für den anderen gelaufen", begann der Ex-Salzburger seine Analyse.

"Es fehlt die Hierarchie"

"Auf der anderen Seite bei den Salzburgern war es eine Ansammlung von Einzelspielern, die nicht füreinander da waren", verglich der 41-Jährige die beiden Mannschaften. Der ehemalige ÖFB-Stürmer stellte auch die Entscheidungen von Coach Lijnders in Frage.

"Auch die Körpersprache – es beginnt dann jeder sich zu verstecken, niemand will den Ball und du hast keinen in der Mannschaft, auch nicht den Kapitän, der vorangeht. Die Mannschaft hat schon seit längerer Zeit eine fehlende Hierarchie, das hat Lijnders auch sofort gemerkt und Blaswich zum Kapitän gemacht. Aber meiner Meinung nach war es das falsche Signal einen Leihspieler zum Kapitän zu machen", sagt Janko.

"Das macht etwas in der Mannschaft"

Die Entscheidung Janis Blaswich ÖFB-Goalie Alexander Schlager vorzuziehen sieht der dreifache österreichische Meister kritisch. Auch die Verpflichtungen der beiden Liverpool-Youngsters Stefan Bajcetic und Bobby Clark sind laut Janko ein Mitgrund für die aktuelle Form der Salzburger.

"Das macht etwas mit der Mannschaft. Wenn zwei neue von Liverpool dazukommen, ändert das in der Hierarchie etwas. Es mögen gute Jungs sein, aber die, die vorher die Quali geschafft haben, denen hat das natürlich nicht gefallen. Das hat Lijnders noch nicht hinbekommen, dass alle hinter seinem Plan stehen", so der 41-Jährige.

Experten-Kollege Peter Stöger ist überzeugt, dass sich in Salzburg etwas ändern muss: "Es sind ein paar Bereiche: Das erste ist sicher der sportliche Bereich, dann sicherlich auch was die Mannschaft betrifft und vielleicht auch die Torwartposition."