Tierisch umstritten
Jagd auf Wale! Indigenes Volk bekommt Sondergenehmigung
Der sogenannte Makah-Stamm in den USA soll jetzt laut Sondergenehmigung zumindest drei Grauwale pro Jahr erlegen dürfen. Tierschützer protestieren!
Eigentlich war dem sogenannten "Makah-Stamm" – einem indigenen Volk im Nordwesten der USA – im Jahr 1999 ein striktes Verbot für die Jagd auf Grauwale auferlegt worden. Tierschützer gingen nämlich auf die Barrikaden, als die Ureinwohner damals ein Tier mit Harpunen und einem Gewehr ziemlich quälerisch töteten. Da der Bestand der Grauwale nun allerdings wieder ein klein wenig gestiegen ist, soll es dem Makah-Stamm wieder möglich sein, maximal drei Wale pro Jahr zu fangen und zu verwerten.
Warum Sonderausnahme?
Der Grauwal ist prinzipiell streng geschützt und es scheint die obige Entscheidung ziemlich absurd, wenn man weiß, weshalb diese Walart überhaupt vom Aussterben bedroht war. Die indigenen Walfänger waren nämlich am Anfang des 20. Jahrhunderts total vom Grauwal besessen und dezimierten diese Art bis zum Rande der Ausrottung.
Grauwale unterscheiden sich besonders von ihren Artgenossen, da sie keine Rückenflossen besitzen – nur etwa acht bis neun kleinere Höcker.
Gerade Grauwale im Westpazifik sind vor allem durch die Firma "Shell" und ihren Öl- und Gasbohrungen bedroht.
Immer wieder wurde der Grauwal weltweit unter strengem Schutz gestellt, was immerhin ein Plus des Bestandes von 17.000 auf 21.000 Tiere in der pazifischen Region zufolge hatte. Politiker zeigten sich allerdings auch den Ureinwohnern gegenüber verständnisvoll, da die Waljagd mit vielen Traditionen und Zeremonien zusammenhängen soll.
Umstritten
Auch wenn Tierschützer die Waljagd als barbarisch erachten, trugen die Bemühungen der Makahs bei der amerikanischen Ozean- und Klimabehörde (NOAA) Früchte und die Jagderlaubnis wurde unter besonderen Auflagen erteilt. Sie dürfen demnach in den nächsten zehn Jahren bis zu 25 Grauwale ausschließlich zur Selbstversorgung jagen. Dieses Sonderrecht unterliegt der strengen Regel von maximal drei Tieren pro Jahr.
Auf den Punkt gebracht
- Der Makah-Stamm in den USA hat eine Sondergenehmigung erhalten, um bis zu drei Grauwale pro Jahr zu jagen, obwohl die Art streng geschützt ist
- Diese Entscheidung stößt auf Kritik von Tierschützern, da der Grauwal in der Vergangenheit fast ausgerottet wurde, hauptsächlich durch die Jagd indigener Völker
- Die Ozean- und Klimabehörde hat dem Stamm jedoch unter bestimmten Auflagen diese Jagderlaubnis erteilt