"Autorität verteidigen"

Italien will Smartphones an Schulen verbieten

In italienischen Schulen sollen Smartphones im Unterricht verboten werden. Das Verbot soll für Schüler sowie das Lehrpersonal gelten.

Newsdesk Heute
Italien will Smartphones an Schulen verbieten
Auf italienischen Schulhöfen sollen Smartphones und Tablets schon bald verboten werden.  
ROB ENGELAAR / ANP / picturedesk.com

An Italiens Grund- und Mittelschulen soll die Nutzung von Smartphones und Tablets grundsätzlich verboten werden – auch im Unterricht. Dazu werde die Rechtsregierung in Rom neue Richtlinien erlassen, kündigte Erziehungsminister Giuseppe Valditara in der Tageszeitung "Il Foglio" am Donnerstag an. 

Der Minister der kleineren Regierungspartei Lega begründete dies mit pädagogischen Erwägungen, aber auch mit einem besseren Schutz für das Schulpersonal. Zudem verwies Valditara auf Empfehlungen der UN-Organisation für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (Unesco). Auch hierzulande wird über ein Verbot diskutiert. Der steirische Bildungslandesrat Werner Amon hält die Geräte im Unterricht für "bedenklich" und will ein Verbot prüfen lassen.

"Die Verteidigung des Lehrkörpers bedeutet, den Grundsatz der Autorität zu verteidigen", sagte der Minister. "Dieser Grundsatz ist nicht nur das Fundament des Schulsystems, sondern auch des demokratischen Systems." Valditara verwies auf Studien, wonach Handys und Tablets die Leistungen beeinträchtigen sowie Spannungen zwischen Schülern und Lehrern schüren könnten. Außerdem wirke sich eine übertriebene Nutzung negativ auf Gedächtnis, Konzentration und Lernen eines Kindes aus. Details zu der neuen Regelung nannte er noch nicht.

Bestehendes Handyverbot wurde gelockert

Grundsätzlich gibt es an Italiens Schulen schon seit mehreren Jahren ein Handyverbot, das zwischenzeitlich aber wieder gelockert wurde. Italiens Bildungsministerium heißt seit der Amtsübernahme der rechten Dreier-Koalition von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni im Oktober 2022 offiziell "Ministerium für Schule und Verdienst". Damit soll der Leistungsgedanke stärker herausgestellt werden.

red
Akt.