Laut den Autonomen Frauenhäusern Österreichs gab es im Jahr 2024 in Österreich 37 mutmaßliche Femizide / mutmaßliche Mordversuche und schwere Gewalt an Frauen. 2025 sind bislang 3 Femizide bekannt. Doch jeder Fall ist einer zu viel.
In Italien gab es im Jahr 2024 nach Angaben des Innenministeriums 113 Femizide, 99 davon wurden von Verwandten, Partnern oder Ex-Partnern begangen. Das Land liegt damit statistisch gesehen im unteren Bereich Westeuropas, dennoch lösen solche tödlichen Gewalttaten im Land regelmäßig ein gewaltiges Echo aus. Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat nun verschärfte juristische Maßnahmen in einem Gesetzesentwurf angekündigt.
Italien verschärft nun seine Gesetze und führt einen eigenen Tatbestand in das italienische Strafrecht ein. In diesen neuen Tatbestand fallen künftig Tötungsdelikte, die vom Täter aus Hass gegen "Frauen als solche" begangen werden, "um sie an der Ausübung ihrer Rechte und Freiheiten zu hindern". Das heißt: Wer eine Frau tötet – weil sie eine Frau ist – muss in Zukunft mit einer lebenslangen Haftstrafe rechnen. Bislang wurden Morde mit Freiheitsstrafen "nicht unter 21 Jahren" geahndet. Um tatsächlich lebenslängliche Strafen verhängen zu können, bedarf es bisher erschwerender Tatumstände wie Heimtücke, Grausamkeit oder Zusammenhänge mit der Mafia. Diese erschwerenden Umstände sollen bei schärferen Urteilen wegen Femizids nicht nötig sein.
Femizid ist die vorsätzliche Tötung einer Frau durch einen Mann aufgrund ihres Geschlechts bzw. aufgrund von "Verstößen" gegen die traditionellen sozialen und patriarchalen Rollenvorstellungen, die Frauen zugeschrieben werden. Femizide gehören daher zu den Hassverbrechen. Die Definition geht auf die südafrikanische Soziologin und Autorin Diana Russell zurück, die 1976 eine der ersten war, die den Begriff verwendete.
Auch sollen Delikte wie sexuelle Gewalt, Drohungen und Hassbotschaften schärfer unter Strafe gestellt werden. Das Strafmaß kann bei diesen Delikten um ein bis zwei Drittel erhöht werden.
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24-Stunden-Frauennotruf: 0171719
24-Stunden-Notruf der Wiener Frauenhäuser: 057722
Rat auf Draht: 147
Telefonseelsorge: 142
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