Sie bekommt Morddrohungen

Israels ESC-Star spricht über Angst vor Terroranschlag

Seit Eden Golan ihr Ticket für die Teilnahme am "ESC" bekommen hat, erhält sie eine Flut an Morddrohungen. Nun spricht sie über die Bedrohungen.

20 Minuten
Israels ESC-Star spricht über Angst vor Terroranschlag
Die israelische ESC-Teilnehmerin Eden Golan wurde seit der Invasion des Gazastreifens zur Zielscheibe des Hasses.
GIL COHEN-MAGEN / AFP / picturedesk.com

Eden Golan (20) startet dieses Jahr für Israel beim Eurovision Song Contest in Malmö. Obwohl die Hoffnung einer Nation über eine gute Platzierung im Musikwettbewerb schon Bürde genug ist, erhält sie seit Bekanntgabe ihrer Teilnahme auch eine Flut an Morddrohungen. Als Israels Beitrag ist die 20-Jährige seit der Invasion des Gazastreifens als Reaktion auf die Taten der Hamas am 7. Oktober zur Zielscheibe des Hasses geworden.

Aktuell befindet sich die Musikerin zu ihrem eigenen Schutz an einem unbekannten Ort in Malmö und steht unter strengen Sicherheitsvorkehrungen. Aber sie sei in Sicherheit, wie Eden gegenüber der "Daily Mail" versichert. Shin Bet, der israelische Inlandsgeheimdienst, hat die Musikerin davor gewarnt, ihr Hotelzimmer außer für ihren Auftritt zu verlassen, da Malmö in den kommenden Tagen mit einer Welle an pro-palästinensischen Demonstrationen rechnet.

Proteste in Malmö

Es wird erwartet, dass mehr als 20.000 Demonstranten in die Stadt strömen werden, weshalb die schwedische Polizei Verstärkung aus den Nachbarländern Dänemark und Norwegen angefordert hat. "Proteste sind natürlich nicht angenehm, aber ich kann es kaum erwarten, auf der Bühne zu stehen und zu versuchen, den Leuten in den drei Minuten, die ich habe, etwas zu vermitteln", sagt Eden diplomatisch zur britischen Zeitung.

Am besorgniserregendsten sind aber Berichte, dass Terroristen planen, die Arena zu bombardieren. Eine einschüchternde Ausgangslage, doch die 20-Jährige ließ sich schon vor ihrer Abreise nach Malmö nicht einschüchtern: "Ich würde nicht sagen, dass ich mir Sorgen mache. Ich bin vorbereitet."

"Das ganze Land macht keine leichte Zeit durch"

Während ihre Familie vom Massaker im Oktober nicht direkt betroffen war, hat sie viele Freunde, die geliebte Menschen verloren haben. Der Freund einer Freundin wurde auf dem Nova-Musikfestival ermordet. "Wir können uns nicht von dem abkoppeln, was in unserem Land vor sich geht", fährt sie fort. "Das ganze Land macht keine leichte Zeit durch. Ich habe das Gefühl, dass der Schrecken des 7. Oktober die Juden einander nähergebracht und uns alle vereint hat", sagt sie gegenüber der britischen Zeitung weiter.

Der Beitrag aus Israel hatte bereits im Vorfeld für einigen Wirbel gesorgt. Die EBU hielt den eingereichten Text ihres Songs "October Rain" für zu politisch. Sie sah darin Hinweise auf die von palästinensischen Terroristen am 7. Oktober in Israel verübten Massaker. Das Lied wurde daraufhin überarbeitet und neu unter dem Titel "Hurricane" zugelassen.

Israels Teilnahme am ESC sei wichtig

"Es hat mich überrascht", so Eden über die Kontroverse. "Ich war schockiert und verwirrt. Aber als sie sagten, wir müssten den Text ändern, sagte ich: 'Lasst uns alles tun, um es möglich zu machen'. Ich finde, dass unsere Teilnahme am Eurovision Song Contest in diesem Jahr sehr wichtig ist und viel mehr Bedeutung hat als jedes andere Jahr."

Die Musikerin erhoffe sich, dass die positive Resonanz auf ihre Musik die Negativität überwiegen wird. "Menschen aller Nationalitäten mögen das Lied. Sie können sich von dem, woran sie glauben, lösen und sich einfach auf die Musik konzentrieren", so Golan selbstbewusst.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Israel schickt in diesem Jahr die Sängerin Eden Golan zum Eurovision Song Contest
    • Seit der Invasion des Gazastreifens als Reaktion auf die Gräueltaten der Hamas ist die Musikerin zur Zielscheibe von Hass geworden
    • Nun spricht die 20-Jährige zur "Daily Mail" über die erhaltenen Morddrohungen und die Angst vor einem Terroranschlag
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